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19.06.2014

Mitten in die Welt hinein

Frankfurter Katholiken feiern Fronleichnam unter freiem Himmel

FRANKFURT.- Mit Prozessionen und großen Festgottesdiensten unter freiem Himmel haben die katholischen Gemeinden in Frankfurt am Donnerstag, 19. Juni, das Fest Fronleichnam gefeiert. Der Leib Christi, der an Fronleichnam verehrt wird, bezeuge die „Sehnsucht der Menschen, dass wir nicht allein sind und nicht sinnlos auf dieser Welt“, hob Stadtdekan Johannes zu Eltz auf dem Frankfurter Römerberg hervor. Dort hatten sich fast 2.000 Christen versammelt, um unter dem Leitwort „Zeichen der Barmherzigkeit“ Gottesdienst zu feiern. 

Dieses Zeichen der Barmherzigkeit sei Jesus  Christus selbst, so der Stadtdekan. Es verschwinde nicht im Tabernakel, wo die geweihten Hostien ? nach katholischem Glauben der Leib Christi ? aufbewahrt werden: „Er geht mit uns aus der Kirche hinaus, mitten in die Welt hinein“, rief der Stadtdekan den Gläubigen zu, „und er zeigt sich in jenen, die an Jesus glauben und Gottes Barmherzigkeit anderen erweisen.“ 

Kollekte für Neuankömmlige aus EU-Krisenländern

Das Hochamt an Fronleichnam erinnert alljährlich an die Einsetzung des Altarsakraments. Im Anschluss zogen die Gläubigen  in einer langen Prozession über den Mainkai und die Fahrgasse in den Bartholomäusdom, wo die Feier mit dem sakramentalen Segen endete. Die Kollekte des Gottesdienst geht in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal als Starthilfe an Neuankömmlinge aus Eurokrisenländern. 

Im Anschluss an den Gottesdienst lud die Stadtkirche zu einem bunten Fest mit Speis und Trank auf dem Domplatz ein. Auch in den meisten anderen katholischen Gemeinden Frankfurts gab es an Fronleichnam festliche Gottesdienste und Prozessionen, oft verbunden mit Gemeinde- und Pfarrfesten. 

Fronleichnam ? Prozession als gelebtes Christentum 

Fronleichnam wird seit dem 13. Jahrhundert in der katholischen Kirche als Fest des Leibes Christi jedes Jahr am zweiten Donnerstag nach Pfingsten gefeiert. Der Name leitet sich vom Mittelhochdeutschen `vronlichnam` (Leib des Herrn) ab. Seinen besonderen Charakter bekommt das Fest bis in die heutige Zeit durch die feierliche Prozession zum Ende des Osterfestkreises. Dabei wird der nach katholischem Glauben in einer geweihten Hostie anwesende Leib Christi in einer kostbaren Monstranz unter einem Baldachin durch die Straßen und Felder getragen. (dw)

 

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