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19.11.2014

Passgenaue Hilfe: Behinderten-Freundlich

Neue Vertrauensperson für behinderte Mitarbeiter im Bistum Limburg

LIMBURG - Andreas Schneider ist die neue Vertrauensperson für schwerbehinderte und gleichgestellte behinderte Menschen im Bistum Limburg. Er weiß um sein "neues" Aufgabengebiet. Vier Jahre lang begleitete er Georg Dornoff als Vertreter; jetzt löst er ihn im Amt ab. Vertreten wird Schneider von Charlotte Wöltge und Gustav Kesper.

Für Andreas Schneider ist die Beratung, Hilfe und Unterstützung seiner schwerbehinderten Kollegen am Arbeitsplatz eine Herzensangelegenheit. Er kennt die gängigen Problematiken im Umgang mit Menschen mit Handicap und ist mit aktuellen inklusiven Themen vertraut. Nicht zuletzt deshalb, weil er selbst zu 100 Prozent schwerstbehindert ist und im Rollstuhl sitzt. "Ich arbeite seit 2003 im Bistum Limburg. Als Vertrauensperson habe ich mir vorgenommen, die Interessen meiner schwerbehinderten Kollegen zu vertreten, um etwa Konflikte am Arbeitsplatz zu lösen, Gespräche mit den Vorgesetzten zu suchen, an Personalgesprächen teilzunehmen und um mich für behindertengerechte Ausstattungen am Arbeitsplatz einzusetzen", so Schneider.

Christliche Handhabe und Sozialgesetzbuch

Für die Arbeit im Bischöflichen Ordinariat und den angeschlossenen Stellen ist die Integration von Menschen mit Behinderung ein selbstverständlicher Anspruch. Er orientiert sich einerseits am gemeinsamen christlichen Glauben und christlichen Menschenbild. Andererseits richtet er sich nach dem Neunten Sozialgesetzbuch, wonach es zu den erklärten Zielen der Leistungen zur Teilhabe gehört, die "persönliche Entwicklung ganzheitlich zu fördern und die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft sowie eine möglichst selbständig und selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen oder zu erleichtern" (§4 SGB IX). Für Schneider und Dornoff heißt das konkret: "Die Unterstützungsleistungen des Bistums Limburg müssen auf der strukturellen, personellen und konzeptionellen Ebene diesem Anspruch gerecht werden. Versorgungsstrukturen und Rahmenbedingungen sowie Auftrag und Qualität des professionellen Handelns sind entsprechend für Menschen mit schweren Behinderungen zu gestalten", so die beiden.

Erfolge sind bereits sichtbar

Bislang liegt die Beschäftigungsquote schwerbehinderter Menschen im Bistum Limburg bei mehr als fünf Prozent. "In den Jahren meiner Tätigkeit als Vertrauensperson, so Dornoff, konnte dieses Ziel stets erreicht werden." Ausgrenzung als Ausdruck des Blicks auf das Anderssein, auf Abweichungen von der Norm, erlebte der ehemalige Vertrauensmann selten. "Ich fragte mich oft bei meiner Arbeit: Leben wir behinderten-normgerecht oder können wir Situationen so verbessern, dass sie behinderten-freundlicher werden. Mir persönlich liegt die behinderten-freundliche Handhabe näher", so Dornoff. Eine Haltung, die Entfaltungsmöglichkeiten und neue Teilhabechancen eröffnete, und die auch sein Nachfolger Schneider teilt. Nennenswert in diesem Zusammenhang ist der bedarfsgerechte Umgang mit dem Thema Barrierefreiheit. So konnten die Sanierung der Jugendbegegnungsstätte Kirchähr und das Wilhelm-Kempf-Tagungshaus des Bistums Limburg barrierefreundlich abgeschlossen werden. Auch die Automatik der Eingangstür zum Bischöflichen Ordinariat im Roßmarkt 4 und die Aufzugsanlage wurden nach neuesten barrierefreundlichen Standards angepasst. Zusätzlich zu diesen baulichen Maßnahmen will das Vertrauensteam auch Führungskräfte und Entscheidungsträger weiter sensibilisieren: "Für noch mehr emotionale und psycho-soziale Integration und für den Anspruch, behinderte Menschen personenbezogen zu unterstützen." (SFi)

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