28.07.2014
Trost spenden in der Trauer
FRANKFURT.- Jeden Tag eine neue Schreckensnachricht über Flugzeugabstürze, Notlandungen und tote Passagiere. Sei es nun das Drama der niederländischen Maschine über der Ukraine, der Absturz des taiwanischen Flugzeugs oder der Absturz der Air Algerie in Mali. Eine wichtige Aufgabe vor Ort hat bei so traurigen Vorfällen die Flughafenseelsorge.
Auf dem Frankfurter Rhein-Main-Flughafen ist diese ökumenische Einrichtung seit Jahrzehnten etabliert. Sie arbeitet mit katholischen und evangelischen Pfarrern sowie mit Sozialpädagogen. Pater Heinz Goldkuhle ist Leiter der katholischen Flughafenseelsorge in Frankfurt und weiß, dass nicht jeder so einen Beruf ausfüllen könnte: „Wunder können wir nicht bewirken, aber wir können Trost spenden. Indem wir sagen: Der Glaube sagt, dass Menschen die einem Unglück zum Opfer fallen, mit uns verbunden verbleiben. Durch bestimmte Andachtsformen und Ansprachen kann man Trost spenden. Auch wenn die Frage nach dem Warum nicht klärbar ist. Aber wir können es in Gottes Hand legen und sagen, wir sind miteinander verbunden."
Im Tagesgeschäft kümmert sich die Flughafenseelsorge um Gottesdienste, Betriebsseelsorge für die vielen Mitarbeiter, die nicht selten Unterstützung suchen, wie der Pater weiß. Eine andere sehr wichtige Aufgabe ist die Unterstützung und Beobachtung bei der Abschiebungen von Migranten, die so genannte „Abschiebebeobachtung", die seit 2006 auch von Caritas und Diakonie geleistet werden darf, um die Bedingungen zu kontrollieren. Die Fälle können sehr tragisch ausfallen, wenn Flüchtlinge in ihre Heimatländer zurückgeschickt werden.
„Die Bundespolizei am Frankfurter Flughafen führt Flüchtlinge und Menschen aus anderen Ländern, deren Asylantrag abgelehnt worden ist, in ihre Heimat bzw. andere Länder zurück. Wir arbeiten auch mit der deutschen Bischofskonferenz daran, diese Gesetze zu bearbeiten."
Bei Unfällen oder Flugzeugabstürzen geht es vorrangig um die Betreuung der Passagiere, Angehörigen und Angestellten. In den Niederlanden hatte der Kollege von Pater Goldkuhle eine sehr schwierige Aufgabe in den vergangenen Tagen. Am Amsterdamer Flughafen Schiphol, wo die Boeing der Malaysia Airlines am Donnerstag gestartet war, gab es ein Blumenmeer, Kondolenzbücher, Stofftiere und Karten wurden niedergelegt. Die meisten der 298 Menschen, die auf dem Flug MH17 auf dem Weg nach Kuala Lumpur über der Ukraine abgeschossen wurden, waren aus den Niederlanden. Der Kollege vor Ort habe "gebeten, bei unseren täglichen Gottesdiensten auch an die Verstorbenen und die Angehörigen zu denken und uns solidarisch mit den Menschen aus Amsterdam zu zeigen," erzählt Pater Goldkuhle.
Dieser Text stammt von der Webseite <link http: de.radiovaticana.va news d:_flughafenseelsorge_ist_gefragt ted-815519>de.radiovaticana.va/news/2014/07/25/d:_flughafenseelsorge_ist_gefragt/ted-815519 des Internetauftritts von Radio Vatikan