05.03.2014
Umkehr statt weiter so!
LIMBURG - Für Weihbischof Dr. Thomas Löhr ist die Fastenzeit eine Zeit der Umkehr und des Aufbruchs. Das Programm für die kommenden 40 Tage der Vorbereitung auf Ostern müsse "Umkehr statt weiter so" sein. "In jedem Menschen schlummert der Verdacht: So ganz richtig ist das, was ich tue, nicht alles. Es offen zuzugeben, ist scher. Einander darauf hinzuweisen, noch schwerer", sagte Löhr in seiner Predigt zum Aschermittwoch. Es sei befreiend zu erleben, kritische Sätze wagen zu können, ohne Angst vor Konsequenzen haben zu müssen. Daher brauche es Umkehr in jedem Menschen.
"Umkehr ist notwendig, wenn ich in einer Sackgasse bin und weiter vorankommen will. Wege aber, die nicht weiter führen, gibt es im Leben eines jeden von uns. Auch in der Kirche", so der Weihbischof. Zurzeit sei es Papst Franziskus selbst, der die Augen vieler öffne, den Problemen nicht ausweiche und Sackgassen beim Namen nenne. Die Art und Weise der Vorbereitung auf die außerordentliche Synode über Ehe und Familie im Herbst habe nicht wenigen den Atem stocken lassen. Nicht wenige hätten aber auch aufgeatmet. Doch wohin soll dieser Weg des Papstes führen und wie soll es ausgehen? "Ich weiß es nicht und habe auch noch keine Rezepte gehört. Ich möchte doch dem Beispiel des Heiligen Vaters folgen, Probleme auch dann nicht zu verschweigen, wenn ich die Lösung noch nicht habe", so Löhr. Die Umkehr müsse immer auf Gott selbst gerichtet sein. Alles, was man sich selbst für die Fastenzeit vornehme, sei nur Beiwerk. Ein Weg, der weiterführe, sei allein die Umkehr zu Christus und seinem Wort.
Auch das Bistum Limburg brauche einen neuen Aufbruch. "Allzu lange haben wir uns damit entschuldigt, dass noch nicht klar ist, wie es weitergeht, und welche Entscheidungen in allernächster, dann doch immer wieder verschobener Zukunft höheren Orts fallen werde", so Löhr. Die Fastenzeit mit ihrem Ruf der Umkehr zu Christus hin, sei die Zeit der Gnade, die den Menschen jetzt geschenkt ist, und die zur Versöhnung mit Gott aufrufe. Der Aufbruch müsse immer auch ein Weg der Hoffnung sein. "Hoffnung ist von Anfang an das Unterscheidende der Christen", erklärt der Weihbischof. Ihr Grund sei der Glaube an die Erlösung und Rettung in Jesus Christus. Auf dem Weg des gemeinsamen Hoffens veränderten sich auch der Ton und der Umgang untereinander.
Am Aschermittwoch beginnt in der katholischen Kirche die Fastenzeit. Sie ist die 40-tägige Vorbereitung auf Ostern, dem Fest der Auferstehung Jesu von den Toten. Die Fastenzeit gilt als eine Zeit der Umkehr und der Konzentration auf das Wesentliche des Glaubens. Deshalb wird sie auch österliche Bußzeit genannt. Der Aschermittwoch hat seinen Namen wegen der Asche, die in der Eucharistiefeier gesegnet und ausgeteilt wird. Die Asche ist Zeichen der Buße und Umkehrbereitschaft. (StS)