13.11.2014
"Väter des Glaubens" in Kamerun
LIMBURG - In Gedenken an den "Vater des Glaubens" in Kamerun, Bischof Heinrich Vieter, haben im Limburger Dom und im Missionshaus der Pallottiner ein Hochamt und ein Festakt stattgefunden. Auch 100 Jahre nach seinem Tod (7. November 1914) ist die Mission Vieters aktuell wie eh und je. Er brach 1890 in das afrikanische Land auf, um die Frohe Botschaft zu verkünden. Mit Domdekan Dr. Günther Geis wurde im Dom zunächst ein Hochamt gefeiert, wo Pater Heinrich Vieter 1905 die Bischofsweihe erhielt. Im Anschluss wurde im Missionshaus der Pallottiner ein Festakt gefeiert.
Domdekan Geis ging in seiner Predigt auf die missionarische Sendung der katholischen Kirche ein, wie sie von Heinrich Vieter vorgelebt wurde. "Vieter ging in die Mission nach Kamerun und er selbst war und hatte eine Mission für das westafrikanische Land. Trotz vieler Hindernisse kapitulierte er niemals", sagte der Domdekan. Vieter habe die missionarische Sendung der katholischen Kirche gelebt. "Worin besteht unsere Sendung heute? Was ist unsere Mission in der Kirche", fragte er weiter in seiner Predigt. Die Antworten seien, führte der Domdekan aus, wie schon zu Zeiten Vieters, im Evangelium zu finden. Auch wenn es uns fordere, Zeugnis für das Evangelium zu geben, so habe doch Bischof Vieter bewiesen, dass alles möglich ist, wenn wir unsere persönliche Sendung und Mission erkannt haben und auf Gott vertrauen.
Bischof Heinrich Vieter
Da sich die Familie von dem am 13. Februar 1853 im westfälischen Cappenberg geborenen Heinrich Vieter ein Studium nicht leisten konnte, musste Vieter zunächst von seinem Berufswunsch Priester zu werden Abstand nehmen. So wurde er Schreiner und arbeitete als Geselle in verschiedenen Städten Deutschlands und der Schweiz. In Köln wurde er Mitglied der Kolpingfamilie, in der er sein ganzes Leben Heimat und Halt fand. Über Bern verschlug es ihn nach Rom und nachdem er schon zuvor bei Diözesen und Orden wegen seines Alters abgelehnt worden war, lernte er hier die Pallottiner kennen und wurde aufgenommen. Mit 34 Jahren wurde er zum Priester geweiht und wirkte zunächst in Oberitalien, dann in Brasilien. Hier ereilte ihn 1890 der Ruf nach Kamerun. Trotz widriger Umstände, trotz Krankheit und ständigem Geld- und Personalmangel gründete er mit seinen Mitbrüdern und den Pallottinerinnen immer neue Missionsstationen, um den Menschen in Kamerun Jesus Christus zu verkünden. Nicht ohne Grund nennt man bis heute die Pallottiner in Kamerun die "Väter des Glaubens". Am 22. Januar 1905 erhielt Pater Vieter im Dom zu Limburg die Bischofsweihe zum ersten Bischof von Kamerun und setzte sich im Folgenden für die Verbreitung des Evangeliums in der Kultur der Menschen vor Ort ein. Dabei waren ihm gute Bildung und eine nachhaltige Verbesserung der Lebensverhältnisse der Einheimischen ein großes Anliegen. Vieter verstarb am 7. November 1914 im kamerunischen Jaunde. ( ED/Pallottiner)