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03.07.2014

Vieles ist auf einem guten Weg

Limburg hat seit 100 Tagen einen Apostolischen Administrator

LIMBURG - Am 4. Juli war Weihbischof Manfred Grothe seit 100 Tagen der Apostolische Administrator für das Bistum Limburg. Papst Franziskus hatte am 26. März den Amtsverzicht von Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst angenommen. In der Erklärung des Heiligen Stuhls hieß es damals, dass es "in der Diözese Limburg zu einer Situation gekommen ist, die eine fruchtbare Ausübung des bischöflichen Amtes durch S.E. Mons. Franz-Peter Tebartz-van Elst verhindert." Seit diesem Tag ist der Bischofssitz in Limburg vakant und Weihbischof Manfred Grothe leitet als Apostolischer Administrator die Diözese.

"In den vergangenen Monaten konnten wir vieles klären und angehen. Wir waren nicht untätig und der Weg der Aufarbeitung und des Neuanfangs im Bistum Limburg hat begonnen", resümiert Grothe. Vom ersten Tag an in Limburg habe er gespürt, dass der Appell des Heiligen Vaters, in der Diözese wieder zu einem Klima der Barmherzigkeit und der Versöhnung zurückzukehren, ernstgenommen werde. "Ich bin sehr herzlich und sehr offen im Bistum aufgenommen worden. Die Gottesdienste, die vielen Gespräche und Begegnungen sind wertschätzend, vertrauensvoll und konstruktiv", sagt der 75-Jährige. Er lerne die Menschen und die Diözese immer besser kennen. In den kommenden Monaten möchte er gerne weiter im Bistum unterwegs sein und mit den Gläubigen in den verschiedenen Bezirken ins Gespräch kommen. Derzeit wird nach Terminen und Möglichkeiten des gegenseitigen Kennenlernens gesucht.

"Ich weiß nicht, wie lange ich in Limburg sein werde, aber ich werde nach Kräften versuchen, dazu beizutragen, dass die Menschen die Freude am Glauben wiederfinden und wieder erleben", sagt Grothe. Die Zeit eines Administrators in einem Bistum sei immer begrenzt, berge aber die große Chance, zu gestalten, zu ordnen und einem neuen Bischof den Weg zu einem segensreichen Wirken zu ebnen. Dies gehe nicht im Alleingang und so setzt Grothe auf ein gutes und konstruktives Miteinander, auf Klarheit und gegenseitigen Respekt. Der Apostolische Administrator ist daher mit allen kurialen und synodalen Gremien im Gespräch. Er hat auch den Priesterrat, den es laut Kirchenrecht in der Sedisvakanz nicht geben kann, gebeten, weiterzubestehen. Er bekommt jedoch einen neuen Namen und ein eigenes Statut, das die besondere Situation berücksichtigt.

Die Bistumsleitung hat in den vergangenen Wochen mit Blick auf den Prüfbericht eine umfangreiche Themenliste erstellt, die nun systematisch und verlässlich abgearbeitet wird. Diese Agenda beinhaltet Finanzfragen, rechtliche und strukturelle Fragen genauso wie Themen der Kommunikation und des Miteinanders im Bistum. "Wir haben bereits viele Fragen angepackt. Vieles ist bereits geschehen oder auf den Weg gebracht worden. Anderes braucht eine längere Zeit der Beratung, der Planung und dann der Umsetzung", so Grothe. Beschlossen wurde beispielsweise, dass die Vorgänge rund um das St. Georgswerk bis zum Jahresende rückabgewickelt werden. Die Veräußerung von Anteilen des Gemeinnützigen Siedlungswerkes werde überprüft und die Bedingungen für eine Bereinigung des Sachverhalts abgeklärt. Überlegungen gibt es auch zur Nutzung des Diözesanen Zentrums St. Nikolaus auf dem Limburger Domberg. In dem Gebäudeensemble sollen künftig Konferenzen und Veranstaltungen des Bistums stattfinden. "Wie die künftige Nutzung der Wohnung aussieht, muss jedoch ein neuer Bischof entscheiden", erklärt Weihbischof Grothe. Ein wichtiger Schritt der Aufarbeitung ist auch die Offenlegung des Vermögens und der finanziellen Verpflichtungen der Rechtsträger "Bistum Limburg", "Bischöflicher Stuhl" und "Domkapitel" noch in diesem Monat. (StS)

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