24.02.2014
Vom Deutschkurs bis zur Hausratsammlung
HOFHEIM/Main-Taunus. ? Was katholische Pfarreien wissen sollten und tun können, um Asylbewerber und Flüchtlinge zu begleiten und zu unterstützen, ist in einer Handreichung aufgelistet, die vom Katholischen Bezirksbüro Main-Taunus erstellt und an alle Kirchengemeinden verschickt worden ist. Von Begegnung und Begleitung über Sprachprobleme bis zur Unterbringung werden eine Reihe von praktische Fragen angesprochen, um als Kirche der „besonderen Verantwortung für einen menschlichen Umgang mit Flüchtlingen“ gerecht zu werden, wie Bezirksdekan Klaus Waldeck und Bezirksreferent Günter Adam im Vorwort schreiben. Bis dato sind 583 Asylbewerber im Kreis Main-Taunus aufgenommen worden, bis zum 30. Juni wird mit rund 500 weiteren Flüchtlingen gerechnet.
„Asylbewerber und Flüchtlinge bringen ihre bitteren Erfahrungen von Armut, Verfolgung und Krieg mit“, oft seien sie seelisch erschüttert und erkrankt, heißt es in der Handreichung. In Deutschland erwarte sie eine fremde Kultur ? und in der Regel auch eine Sprache, die sie nicht verstehen. Auf Integrationskurse aber haben Asylbewerber keinen offiziellen Anspruch, so Günter Adam, deswegen gibt es auf diesem Gebiet nur das Engagement der Ehrenamtlichen vor Ort. Von Bad Soden bis Kelkheim werden bereits in vielen Gemeinden entsprechende Deutschkurse veranstaltet, eine aktuelle Zusammenstellung informiert über die bestehenden Angebote.
Da der Kreis dringend nach Unterbringungsmöglichkeiten suche, könnten Pfarreien überlegen, ob sie zum Beispiel Baugrundstücke zu verpachten hätten, sagt Adam. Außerdem könnten Flüchtlinge und Asylbewerber auch privat, in Gästewohnungen oder pfarrlichen Räumen untergebracht werden. Auch die Sammlung von Einrichtungsgegenständen und Hausrat könne eine gezielte Hilfe sein, allerdings sollte der Bedarf konkret erfragt werden. Ehrenamtliches Engagement kommt aber in vielen Situationen auch an seine Grenze, zum Beispiel bei der Asylverfahrensbegleitung, im Umgang mit Behörden, bei sozialrechtlichen Ansprüchen. Für diesen Fall enthält die Handreichung Adressen, bei denen die Helfenden ihrerseits Unterstützung und Begleitung sowie entsprechende Hinweise auf andere Institutionen finden.
Die Inhalte der Handreichung beruhen zum Teil auf der gleichnamigen Broschüre des Caritasverbandes für das Bistum Dresden-Meißen e.V.
Die <link file:19377 pdf>Handreichung und die Aufstellung der <link file:19371 pdf flyer>Deutschkurse stehen hier zum Download bereit. (rei)