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22.09.2014

Von der Schnibbelparty bis zum Video

Erntedankfest und Preise für gute Ideen gegen den Hunger

HOCHHEIM. ? Mit einem Gottesdienst unter freiem Himmel und einer Siegerehrung ist am Samstag, 20. September, in Hochheim ein besonderes Erntedankfest gefeiert worden. Eingeladen von der Abteilung Weltkirche und dem Sachausschuss Weltkirche der Diözesanversammlung im Bistum Limburg konnten auf dem Johanneshof rund 80 Gäste, darunter auch die Präsidentin Ingeborg Schillai, begrüßt werden, die sich zum Auftakt auf der Wiese vor dem Altar unter dem Apfelbaum zusammenfanden. Dass zum Dank für die hierzulande reich gedeckten Tafeln auch der Blick „über den Tellerrand“ dazu gehört, machte bereits der Erntedanktisch sichtbar. Auf der einen Seite in Plastik eingeschweißte Tomaten und abgepackte Äpfel, von weither eingeflogen, auf der anderen Seite Honig aus hiesiger Produktion, fair gehandelter Kaffee.

Mehr einheimische Produkte

„Wofür danken wir eigentlich beim Erntedank und was hat der Hunger in der Welt mit uns zu tun?“ fragten in ihrer Dialogpredigt Pater Helmut Schlegel und Pastoralreferentin Jaqueline Schlesinger und thematisierten damit den roten Faden der Veranstaltung. Passend zum Evangelium von der wunderbaren Brotvermehrung konnten die Gottesdienstteilnehmer auf Fischen und Broten aus Papier Gedanken und Statements zum Hunger in der Welt formulieren, die anschließend in die Fürbitten mit aufgenommen wurden. „Mehr einheimische Produkte verwenden“, hatte einer geschrieben, eine andere berichtete von ihrem Sohn, der als Koch in einem  Restaurant in Mainz tätig ist. Dort sei ganz bewusst das Angebot an Büfetts, bei denen in der Regel viel Essen übrig bleibt, reduziert worden. Beim abschließenden Windrosengebet drehten sich die Gläubigen in alle vier Himmelsrichtungen und gedachten der jeweiligen Länder.  

Große Bandbreite und Kreativität

Viele strahlende Gesichter und viel Lob gab es bei der anschließenden Preisverleihung an die Gewinner des Ideenwettbewerbs der Initiative „Wir haben den Hunger satt“. Die insgesamt neun Preisträger waren im Vorfeld von einer Jury, unter anderem mit der ehemaligen Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul und dem Filmproduzenten Valentin Thurn („Taste the waste“), ermittelt worden. Wie sie zeigten sich auch die Anwesenden beim Erntedankfest begeistert von der Bandbreite und Kreativität der Ideen und Aktion, die v. „Wenn man sieht, was sich allein die Kinder und Jugendlichen hier überlegt und was sie umgesetzt haben, muss man sich um die Zukunft keine Sorgen machen“, sagte die Journalistin Annette Zwaack, die zusammen mit Vanessa Treike von der Weltkirche die Preisvergabe moderierte.  

Teilnahme am Filmdreh

Ein besonderer Dank galt dabei den Religionslehrern, die die Problematik in den Schulen  stark machten - erfolgreich, wie sich zum Beispiel an der Aktion eines Religionskurses der Frankfurter Ernst-Reuter-Schule zeigte. Die Siebtklässler hatten dort einen ganzen Tag mit vegetarischem Essen und Einladung zur Schnibbelparty gestaltet und können sich jetzt auf die Teilnahme an einem echten Filmdreh und einem Filmworkshop freuen. Den Dottenfelder Hof in Bad Vilbel werden die Kinder der Kita Drachenhöhle sowie Grundschulkinder aus Frankfurt-Schwanheim besuchen, die mit ihrem witzigen Kartoffelprojekt rund um „die tolle Knolle“ nicht nur die Jury, sondern auch die Gäste der Preisverleihung für sich einnahmen, ebenso die selbst gedrehten Videos zum Thema, die Schüler der Pestalozzischule in Idstein eingereicht hatten. Sie werden an einem Kochevent der bekannten österreichischen Köchin Sarah Wiener teilnehmen. Weitere Preise waren eine Einladung in die Gepa-Zentrale, Kochbücher mit Rezepten der Heiligen Hildegard und Keramikarbeiten der Benediktinerin Schwester Christophera Janssen. 

Brotdosen für ein Denk!Mal

Zum Abschluss der Bistumsinitiative „Wir haben den Hunger satt“ soll am 8. November in Frankfurt ein Denk!mal gegen den Hunger in der Welt erstellt werden, das nach der öffentlichkeitswirksamen Aktion als mobiles Mahnmal für Gemeinden, Schulen und Veranstaltungen zur Verfügung gestellt wird. Dafür sind alle Interessierten eingeladen, Brotdosen mit einem Protestspruch gegen den Hunger in der Welt einzusenden. Weitere Informationen unter <link http: www.hungersatt.bistumlimburg.de>www.hungersatt.bistumlimburg.de zu der Aktion. (rei) 

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