20.06.2015
Ehe und Familie sind kein Rechenspiel
LIMBURG - "Es ist für uns etwas Besonderes, heute hier zu sein", erzählt eines von mehr als 420 Paaren, die am Samstag, 20. Juni, zum Tag der Silberpaare nach Limburg gekommen sind. "Die Jahre sind so schnell vergangen. Da ist es gut zurückzuschauen, zu danken und voller Hoffnung auf die Jahre zu blicken, die noch vor uns liegen", sagen die beiden Mitfünfziger. So geht es vielen an diesem Tag und deshalb haben so viele Paare, die in diesem Jahr Silberhochzeit feiern, die Einladung des Bistums angenommen.
Ein starkes Zeugnis
Für Weihbischof Dr. Thomas Löhr ist die große Zahl der Paare ein starkes Zeugnis dafür, dass ein gemeinsames Leben in Liebe und Treue auch heute noch gelingen kann. "Ehe und Familie sind kein Rechenspiel", so Löhr in seiner Predigt. Mit der Vernunft allein könne nicht alles geleistet werden und man könne sich nicht gegen alles und jedes versichern. "Im Herzen des Menschen haben Liebe und Barmherzigkeit, Vergebung und Versöhnung, Angst und Trauer, Freude und Hoffnung ihren Ort", so Löhr. Gott habe jeden Menschen zuerst geliebt und aus dieser Liebe lebe der Mensch. Diese Liebe Gottes schenkten Paare sich einander und gäben sie ihren Kindern weiter, wie eine Brunnenschale, die überfließe und ihr Wasser an die nächste Schale weitergebe. "Auf diese Weise ändern wir als Glaubende unsere ganze Welt", sagte Weihbischof Löhr.
Bei einer solchen Veranstaltung wie dem Tag der Silberpaare mit einem Festgottesdienst und anschließendem Fest gebe es viel Anlass dankbar zu sein. In den 25 gemeinsamen Ehejahren habe es viele frohe Stunden und heitere Tage gegeben. Das Miteinander und Füreinander da sein, sei so wichtig. Noch wichtiger auch in den dunklen Stunden des Lebens, in Krankheit oder Trauer, in Verzweiflung oder Schmerz und Enttäuschung.
Schwere Wegstrecken sind gemeinsam besser zu überwinden
Die Welt beschränke sich nicht auf das Sichtbare, das Messbare und Machbare. "Das haben Sie schon vor vielen Jahren gespürt und deshalb Ihre Ehe dem Segen Gottes anvertraut", sagte Löhr. Das Ja-Wort in der Ehe, das die Paare zueinander gesprochen haben, habe die Gewissheit enthalten: "Wir wissen nicht, was die Zukunft alles bringt. Aber wir vertrauen fest darauf, dass viel Gutes aus unserem gemeinsamen Weg entsteht und dass wir die schweren Wegstrecken gemeinsam besser überwinden werden als allein".
Mit Blick auf die vielen gemeinsamen Erfahrungen stehe aber auch zugleich fest, dass sich das Leben nicht unbedingt an die eigenen Pläne halte und oft ganz eigene Wege gehe. "Die Erfahrung hat Sie auch gelehrt: Gott erfüllt nicht all unsere Wünsche. Gott erfüllt all seine Verheißungen", erklärte Löhr. Das menschliche Miteinander sei deshalb Ernstfall und Erfahrungsraum unserer Beziehung zu Gott. (StS)
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