16.12.2015
Erster Spatenstich für Gemeinschaftsunterkunft
OBERURSEL. ? Passend zur Vorweihnachtszeit war bei diesem ersten Spatenstich die Herbergssuche das Stichwort des Tages: Die Gemeinnützige Siedlungswerk GmbH (GSW) baut in Oberursel eine Wohnunterkunft, in der rund 50 Flüchtlinge bereits im Sommer nächsten Jahres Heimat finden sollen. Beim symbolischen Baubeginn am Mittwoch, 16. Dezember, legte neben der politischen auch viel kirchliche Prominenz Hand an, darunter Domkapitular Wolfgang Rösch, der Mainzer Generalvikar Dietmar Giebelmann und der Fuldaer Caritasdirektor Dr. Markus Juch. Die Bistümer Limburg, Mainz, Fulda sowie Erfurt sind mit ihren Caritasverbänden Gesellschafter des 1949 gegründeten Wohnungsbauunternehmens.
Hilfe bei der Herbergssuche
Flüchtlingen bei der Herbergssuche behilflich zu sein, bezeichnete Armin Niedenthal, Geschäftsführer der GSW, als Herausforderung und zugleich als große Chance. Dass bereits 300 Flüchtlinge in den Wohnungen des Unternehmens aufgenommen worden sind, hob auch Pfarrer Wolfgang Rösch in seinem Grußwort hervor: „Wir sind stolz, dass wir die GSW haben“, sagte er. Es gelte, Menschen, die aus großer Not kämen, Heimat zu geben und als Kirche dafür zu sorgen, dass aus der Situation kein gesellschaftlicher Brennstoff erwachse. Die Kreisbeigeordnete Katrin Hechler, die sich für die gute Kooperation im Vorfeld bedankte, nannte das Haus „ein Weihnachtsgeschenk an uns alle“ und lobte das ausgezeichnete Netzwerk zum Thema Flüchtlinge in Oberursel. Die herausragende Rolle, die die katholische Kirche dabei spiele, hob Bürgermeister Hans-Georg Brum ausdrücklich hervor. Darüber hinaus zeigte er sich dankbar, mit der GSW einen leistungsfähigen und sozial eingestellten Partner zu haben.
Begrüntes Dach und Kinderspielplatz
Auf dem Gelände Obere Zeil im Oberurseler Stadtteil Bommersheim wird jetzt in Modulbauweise eine dreigeschossige Unterkunft entstehen, die mit 25 Zimmern Platz für 50 bis 60 Bewohner bietet. Das Gebäude, das mit einem begrünten Flachdach versehen wird, verfügt insgesamt über eine Wohn- und Nutzfläche von rund 1.200 Quadratmetern. Im Außenbereich wird eine Freifläche gestaltet mit Kinderspielplatz, Grillplatz sowie Fahrradabstellplätzen. Außerdem gehören drei PKW-Stellplätze dazu. Hausmeistern und Sozialarbeitern stehen Büroräume zur Verfügung. Die reinen Baukosten bezifferte Geschäftsführer Niedenthal auf 2,3 Millionen Euro.
Bereits im Main nächsten Jahres soll das Haus fertig sein. Es wird dann für einen Zeitraum von 25 Jahren an den Hochtaunuskreis zur Unterbringung von Flüchtlingen vermietet. Der Hochtaunuskreis plant die Inbetriebnahme der Gemeinschaftsunterkunft ab Sommer 2016.
Bistümer sind Gesellschafter
Die Gemeinnütziges Siedlungswerk GmbH ist als Immobiliendienstleister in der Bestandsbewirtschaftung von rund 8.000 Wohneinheiten sowie im Bauträgerbereich tätig. Die Gesellschaft wurde am 25. März 1949 als Wohnungsunternehmen der Bistümer Limburg, Mainz und Fulda und deren Caritasverbänden gegründet. Nach der Wiedervereinigung konnten das Bistum Erfurt und der Caritasverband für das Bistum Erfurt e. V. als weitere Gesellschafter gewonnen werden. (rei)