14.03.2015
Gemeinsam Wunder bewirken
KÖNIGSTEIN/HOFHEIM. ? Zum Jubiläum ist die 300.000 Euro-Marke geknackt worden: Beim zehnten Misereor-Solidaritätsgang der katholischen Bezirke Hochtaunus und Main-Taunus am Samstag, 14. März, haben die Teilnehmer 33768 Euro erwandert. Damit steigt die Gesamtsumme der seit 1997 im Taunus für Misereor-Projekte gesammelten Spenden auf insgesamt weit über 300.000 Euro. „Das ist ein schönes Jubiläumsgeschenk, das wir an unsere philippinischen Partner weitergeben können“, freut sich Bezirksreferent Günter Adam, der vor 18 Jahren gemeinsam mit dem damaligen Bezirksreferenten des Hochtaunus, Peter Eisner, den Solidaritätsgang initiiert hatte. „Wir haben damit an die gute Tradition der Hungermärsche angeknüpft“, erinnert sich Eisner bei der Abschlussveranstaltung in der voll besetzten Aula der St. Angela-Schule.
Dass die Welt sich änden kann
„Eine tolle Idee“, lobt Bezirksdekan Paul Lawatsch, der traditionell gemeinsam mit dem Amtskollegen aus dem Main-Taunus, Pfarrer Klaus Waldeck, die Teilnehmer des Sternmarsches am Zielort begrüßt und verabschiedet. Ausdrücklich bedankt er sich bei den „Urgesteinen des Solidaritätsgangs“ für das unverdrossene Durchhalten. Er sei richtig stolz auf die vielen Menschen, die heute und seit den Anfängen mit dabei seien. Schließlich könne man an einem Samstagmorgen auch gut etwas anderes tun, sagt er, der selbst mit einer kleinen Gruppe die 18 Kilometer von Neu-Anspach nach Königstein gelaufen ist. Wofür die Wanderer sich all die Jahre - über die konkreten Projekte hinaus - engagieren, das fasst Thomas Schmidt in Worte, Arbeiterpriester des Bistums Limburg und heute bei Misereor tätig. „Veränderung ist der Betriebsmodus von Christen“ erklärt er das Motto der Fastenaktion: „Neu denken, Veränderung wagen.“ Auch im Blick auf den Klimawandel dürfe man nicht der Versuchung nachgeben, zu verzweifeln. Das ganze Projekt sei auf Hoffnung angelegt. Misereor wolle dazu Mut machen, „dass die Welt sich ändern kann.“
Anblick ist herzerwärmend
Schon allein für diesen Moment hat sich für manch einen das Mitmachen gelohnt: Mit strahlendem Lächeln überbringt Chito E. Dugan, Misereor-Gast von den Philippinen, den Dank seiner Landsleute für die Hilfe. Der Anblick der vielen Engagierten hier sei für ihn herzerwärmend: „Allein Sie hier zu sehen, ermutigt mich ungemein!“ sagt er und verbindet die herzlichen Worte mit einem dringenden Appell. Am Ende gehe es um die persönliche Entscheidung, den eigenen Lebensstil zu ändern. Das sei die Grundvoraussetzung für eine „bessere Welt für unsere Kinder“. Damit könnten alle gemeinsam Wunder bewirken. Zumindest seine Bitte, auch weiterhin solidarisch zu sein mit den Menschen weltweit, fällt dem entschlossenen Applaus zufolge hier jedenfalls auf fruchtbaren Boden.
Lebensbedingungen verbessern
Dugan ist Geschäftsführer von Sikat, einer philippinischen Partner-Organisation von Misereor, deren Arbeit in diesem Jahr mit den Spenden aus dem Solidaritätsgang unterstützt wird. Sikat engagiert sich für 1300 Fischerfamilien, die auf küstennahem Land siedeln. Dort sind sie besonders von Taifunen und den daraus resultierenden Sturmfluten bedroht, die aufgrund des Klimawandels zunehmen. Sikat will die Lebensbedingungen in den Fischerdörfern durch aktiven Umweltschutz und Einkommensalternativen verbessern. (rei)
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