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04.06.2015

"Gott ist in unserer Mitte"

Weihbischof Löhr ermutigt Gläubige, Gottes Gegenwart zu bezeugen

LIMBURG. - Der Limburger Weihbischof Dr. Thomas Löhr hat Gläubige aus dem Bistum dazu ermutigt, Gottes Gegenwart in der Welt zu bezeugen. "Gott hat in dieser Welt seinen Platz. Das bezeugen wir als Christen. Es braucht dieses unser Zeugnis: in unserer Stadt, in unserer Gesellschaft, in unseren Familien", sagte Löhr am Donnerstag, dem Hochfest Fronleichnam, bei einem gemeinsamen Gottesdienst aller Limburger Pfarreien auf dem Kornmarkt der Lahnstadt. An dem Gottesdienst und der sich anschließenden festlichen Prozession, bei der das Allerheiligste in einer Monstranz durch die Straßen Limburgs getragen wurde, nahmen mehrere hundert Menschen teil.

In seiner Predigt zeigte sich Löhr besorgt darüber, dass in der heutigen Zeit Gott immer stärker in Frage gestellt werde. Viele Menschen seien überzeugt davon, dass es angesichts eines rapide wachsenden Wissens und Fortschritte in Wissenschaft und Technik keinen Glauben mehr brauche. Auch im Alltag vieler Christen spiele Gott kaum mehr eine Rolle: "Manchmal schämen wir uns für unseren Glauben", sagte der Weihbischof. Dabei werde aber vergessen, dass der Glaube im Gegensatz zum Wissen die Kraft habe, das persönliche Leben zu verändern. "Wie die Hauptstadt eines fernen Landes heißt, ist gut zu wissen, aber es verändert mein Leben nicht im Geringsten", sagte Löhr. Der Glaube hingegen sei etwas sehr Persönliches und präge das Leben. Der Glaube an Gott ist Fundament unseres Lebens, ist Löhr überzeugt.

An Fronleichnam mache die Kirche die liebende Gegenwart Gottes in der Welt deutlich: "Gott ist in unserer Mitte - nicht nur wenn wir in der Kirche sind, sondern auch jetzt auf dem Weg unserer Fronleichnamsprozession", sagte Löhr. "Mehr noch: Wir sind mit ihm unterwegs auf unseren Plätzen, zwischen unseren Häusern, in Straßen und Gassen. Diese unsere Welt braucht ihn. Im Alltag zehren wir davon. In unseren Gebeten. In unseren Entscheidungen. In unseren Sorgen und in unserer Freude." Die Überzeugung, dass Gott in der Welt gegenwärtig ist, schenke Halt und Orientierung, müsse aber immer wieder neu bewusst gemacht werden. "Nicht nur für uns. Unsere Zeit und unsere Welt brauchen dieses Zeugnis."

Fronleichnam wird seit dem 13. Jahrhundert in der katholischen Kirche als Fest des Leibes Christi jedes Jahr am zweiten Donnerstag nach Pfingsten gefeiert. Der Name leitet sich vom Mittelhochdeutschen `vronlichnam` (Leib des Herrn) ab. Seinen besonderen Charakter bekommt das Fest durch die feierliche Prozession. Dabei wird der nach katholischem Glauben in einer geweihten Hostie anwesende Christus in einer kostbaren Monstranz durch Straßen und Felder getragen. (CLM)

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