04.11.2015
Jedes menschliche Leben ist ein Geschenk Gottes
LIMBURG. Mit großer Sorge blickt Weihbischof Manfred Grothe, der Apostolische Administrator im Bistum Limburg, auf den finalen Beratungsgang des Bundestages über die Gesetzentwürfe zur Suizidbeihilfe. Am Freitag, 6. November, entscheiden die Abgeordneten, ob die aktive Mitwirkung am Suizid grundsätzlich straffrei sein soll. "Es handelt sich hier um eine Grenzfrage menschlicher Existenz, die nur nach bestem Wissen und Gewissen getroffen werden darf", so der Apostolische Administrator. Er wendet sich an die Politiker aller Parteien und fordert, dass keine Form von Beihilfe zum Suizid zulässig wird. "Es muss unbedingt vermieden werden, dass Druck auf sterbenskranke Menschen aufgebaut wird. Unsere Gesellschaft darf nicht zu einer Gesellschaft werden, in der sich ein schwerkranker Mensch dafür rechtfertigen muss, dass er leben möchte", sagte Grothe.
Jedes menschliche Leben sei in seiner Einmaligkeit und einzigartigen Würde vom Schöpfer gewollt und geschenkt. Darum bleibe es der radikalen Selbstverfügung letztlich entzogen. Die Antwort auf die Frage, wie mit dem Leid umzugehen sei, könne für Christen nur in einem Mehr an mitmenschlicher Zuwendung liegen, besonders in Form einer begleitenden Pflege und auch einer noch verbesserten Palliativversorgung. Sterben und Tod gehören ebenso zur menschlichen Existenz auf Erden wie Krankheit und Behinderung", so Grothe. Mitmenschlichkeit und Solidarität mit leidenden Menschen müssten das gesellschaftliche Tun und Handeln mehr bestimmen als eine falschverstandene Selbstbestimmung, die glaubt, das Leid verdrängen zu können.
Mit Blick auf die Beratungen im Bundestag lädt Weihbischof Grothe die Gläubigen im Bistum Limburg ein, die verantwortlichen Politiker mit ihrem Gebet bei der Debatte und Beschlussfassung zu begleiten.