22.04.2015
Mitmachen! In 7 Schritten die Schöpfung bewahren
LIMBURG. "In der Bibel steht natürlich nicht, dass wir jährlich 200 Kilowattstunden Strom einsparen sollen", sagt Bernhard Wippich, Umweltbeauftragter für die Kirchengemeinden im Bistum Limburg. Aber die Schöpfung zu bewahren sei schon ein christlicher Auftrag. Und genau das will das Umweltmanagement-Team des Bistums mit EMAS erreichen. EMAS (Eco Management and Audit Scheme) ist ein Umweltmanagement-System, mit dem mittlerweile 40 Kirchengemeinden und neun Bistumseinrichtungen den Umweltschutz vorantreiben.
"Es ist ganz einfach", ermutigt Projektleiter Wolfgang Rath Kirchengemeinden oder Einrichtungen zum Mitmachen und sichert Unterstützung bei allen Schritten zu einem eigenen Umweltmanagement-System zu. "Wir sind dabei nicht der Mahner in der Wüste, sondern wir entwickeln zusammen mit den Kirchengemeinden Umweltziele, eine Umwelterklärung und eine eigene Umweltpolitik. Und ob das nachher drei Umweltziele sind oder auch 30, hängt ganz von der Kirchengemeinde ab."
Stromfresser und Klimakiller
Energiesparen, also Strom, Gas, Wasser sparen, Ressourcen und das Klima schonen - das sind die großen Themen. Dabei soll es keine "Komforteinbuße" geben, betont Rath. Es seien schließlich die kleinen Tropfen, die den Stein höhlen, erklärt Rath. Kleinigkeiten wie richtiges Lüften und Heizen können Energie sparen und das Klima schonen. Auch den Computer in der Mittagspause ausschalten oder das Licht ausmachen, spart Energie. Das Wichtigste sei, die Nutzer zu sensibilisieren, sagt der Projektleiter. Denn das Verhalten des einzelnen Nutzers sei der Schlüssel zum Erfolg. Das sei auch das Schöne an EMAS, so Rath. EMAS brauche keine großen Investitionen, sondern setze genau hier an - und das sehr erfolgreich. So könne mühelos 15 bis 25 Prozent Heizenergie und bis zu 10 Prozent Strom und Wasser eingespart werden.
Auch darüber hinaus gibt es ganz konkret Empfehlungen, die leicht umzusetzen sind: "Zum Beispiel helfen LEDs oder Bewegungsmelder beim Energiesparen. Oft kann man auch die Nachtabsenkung der Heizung neu regeln," sagt Rath. Und manchmal sei es auch sinnvoll, Stromfresser komplett abzuschalten, wie zum Beispiel einen Kühlschrank aus den 60er Jahren. Und bei den Gesprächen in den Kirchengemeinden vermittle er immer, dass jeder Einzelne in seinem jeweiligen Tätigkeitsbereich zum Umweltexperten tauge und dies nur erkennen und umsetzen müsse.
Schritt 1 bis 7 im Schnelldurchgang
In sieben Schritten kann das Umwelt-Management-System installiert werden: "Im ersten Schritt kommen wir zu einer Startveranstaltung zu der Einrichtung oder zu der Kirchengemeinde. Dann informieren wir und erklären das EMAS. Nach einer Bestandaufnahme werden ein Umweltteam mit einem Umweltbeauftragten ernannt" so Rath. "Die nächsten Schritte sind der Aufbau eines Umweltmanagement-Systems und auch der Testlauf dieses Systems über drei Monate. Parallel wird eine Umweltpolitik und Umwelterklärung verfasst." Und den Abschluss bildet dann nach einem Jahr die externe Prüfung und Zertifizierung durch einen unabhängigen Umweltgutachter, das ist Schritt 7.
Bei erfolgreicher Zertifizierung wird dann durch die IHK das EMAS-Gütesiegel verliehen. Das EMAS-Gütesiegel muss dann allerdings alle zwei Jahre "verteidigt" werden, erklärt Rath. Das sichert die Nachhaltigkeit des Projekts. "Aber auch hier unterstützen wir die Einrichtungen und Kirchengemeinden." Die Kosten für EMAS mit Umweltberatung, Umweltprüfung und Gütesiegel übernimmt das Bistum.
Ansprechpartner und INFOS
Ansprechpartner sind für das Gesamtprojekt der Projektleiter Wolfgang Rath, für Kirchengemeinden Bernhard Wippich und für Bistumseinrichtungen Heinz Wagner: <link>w.rath@bistumlimburg.de, <link>b.wippich@bistumlimburg.de oder <link>h.wagner@bistumlimburg.de. Natürlich auch telefonisch unter 06431-295 487.Infos gibt es <link https: www.bistumlimburg.de bistum-limburg bischoefliches-ordinariat dezernat-finanzen-verwaltung-bau umweltmanagement.html>hier zum Nachlesen. (fl)