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03.03.2015

Mittelalterliche Handschrift im digitalen Zeitalter

Diözesanbibliothek stellt Codex Wirzenbornensis online

LIMBURG/ MONTABAUR. - Der Codex Wirzenbornensis, ein nach dem Wallfahrtsort Wirzenborn bei Montabaur benanntes mittelalterliches Messbuch, ist ab sofort online verfügbar. Auf der <link http: www.bibliothek.bistumlimburg.de>Internetseite der Diözesanbibliothek des Bistums Limburg können Interessierte nun die 620 Seiten umfassende Handschrift einsehen. Das Messbuch, das auf Pergament Messtexte und Choralgesänge zum Kirchenjahr und zu Heiligenfesten enthält, zählt zu den wenigen mittelalterlichen Handschriften im Bestand der Diözesanbibliothek.

Neue Forschung erwünscht

Die Leiterin der Bibliothek, Dr. Stephanie Hartmann, hat die Digitalisierung angeregt. Sie erhofft sich von der Veröffentlichung vor allem neue Erkenntnisse über die Herkunft: "Schön wäre es, wenn es jetzt weitere Forschung zu dem Codex Wirzenbornensis geben würde. Es ist wahrscheinlich, dass dieses Messbuch in einem Skriptorium des damaligen Erzbistums Trier entstanden ist. Aber wo und wann genau, wissen wir noch nicht." Zwar gebe die Auswahl der Heiligenfeste Aufschluss über die Entstehungszeit, allerdings könne man die Handschrift so nur zwischen 1173 und 1220 datieren. Belegt sei, so Hartmann, dass die Handschrift 1379 dem Paulusaltar des Koblenzer St. Florinstiftes geschenkt wurde und von dort nach Montabaur kam. Wann das war, sei ebenfalls noch nicht erforscht. Von Montabaur sei die Handschrift dann Ende des 18. Jahrhunderts an den Wallfahrtsort Wirzenborn gelangt und 1907 von dort ins Archiv der Diözesanbibliothek. "Dass die Bibliothek nur wenige mittelalterliche Handschriften besitzt, hängt mit der späten Gründung des Bistums 1827 zusammen", erklärt Hartmann. Deshalb sei es für sie auch etwas ganz Besonderes, so ein mittelalterliches "Schmuckstück" im Bestand zu haben.

Hochauflösende Version

Bei der technischen Umsetzung wurde mit Blick auf die Forschung auch eine hochauflösende Version des Codex Wirzenbornensis online gestellt, so dass Wissenschaftler sich die einzelnen Seiten auch stark vergrößert ansehen können. Die digitale Version des Messbuchs und weitere Infos zur Diözesanbibliothek gibt es unter <link http: www.bibliothek.bistumlimburg.de>www.bibliothek.bistumlimburg.de. (fl)

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