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11.05.2015

Mitten im Leben wohnen

In Oberursel entsteht Wohnhaus für 24 Menschen mit Behinderung

OBERURSEL/AULHAUSEN.- Mit dem Spatenstich hat das Sankt Vincenzstift aus Rüdesheim-Aulhausen am Samstag, 9. Mai, offiziell mit dem Bau eines Wohnhauses für 24 Erwachsene mit Beeinträchtigung in Oberursel begonnen. Im St.-Hedwigsweg entsteht bis Ende 2016 ein Wohnhaus mit vier Wohnungen, in denen je sechs Menschen leben werden. Sie werden von Mitarbeitern des Sankt Vincenzstiftes und des Alfred-Delp-Hauses begleitet. Das neue Wohnhaus wird organisatorisch zum Alfred-Delp-Haus gehören, dessen Träger das Sankt Vincenzstift ist. In dem neuen, dreistöckigen Gebäude werden darüber hinaus Räume geschaffen für die Gestaltung des Tages für 24 Menschen mit Beeinträchtigung sowie einen Jugendtreff, der von jungen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung genutzt werden soll. 

Weiteres Angebot im Rhein-Main-Gebiet 

„Wir sind froh und stolz, endlich auch hier im Rhein-Main-Gebiet ein weiteres Angebot für erwachsene Menschen mit Beeinträchtigung machen zu können“, betonte Dr. Dr. Caspar Söling, der Sprecher der Geschäftsführung des Sankt Vincenzstifts. Ohne die Hilfe von vielen Unterstützern, allen voran der Stadt Oberursel und Bürgermeister Hans-Georg Brum, Pfarrer Andreas Unfried und dem Wohnhilfswerk sei das nicht machbar gewesen. Söling  dankte aber auch dem Hessischen Sozialministerium und dem Landeswohlfahrtsverband sowie der Aktion Mensch, dass sie den Neubau nicht nur finanziell unterstützten, sondern auch die lange Suche nach einem passenden Grundstück mitgetragen hätten. 

Kontakte zur Kirchengemeinde

Rund 20 Grundstücke waren in den vergangenen sechs Jahren besichtigt, geprüft und aus verschiedenen Gründen wieder verworfen worden. „Jetzt ist der Weg frei und wir können im kommenden Jahr 24 Menschen eine passende Wohnmöglichkeit mitten im Leben anbieten.“ Das neue Wohnhaus liegt in einem gewachsenen Wohngebiet, Busse und S-Bahn in unmittelbarer Nähe, auch die Oberurseler Werkstätten und das Alfred-Delp-Haus sind gut erreichbar. Kontakte zur Kirchengemeinde bestehen bereits. Nach dem Spatenstich gestalteten Bewohner aus dem Sankt Vincenzstift den Vorabendgottesdienst in der St-Hedwigskirche mit.

Näher bei den Familien 

Dr. Söling nannte noch weitere Gründe, weshalb es dem Sankt Vincenzstift wichtig ist, neue und dezentrale Angebote wie das in Oberursel zu machen. Viele der künftigen Bewohner, die aktuell auf dem Zentralgelände in Aulhausen wohnen, haben Familie, Eltern, Geschwister im Rhein-Main-Gebiet. Um ihre Kinder zu besuchen, sind Eltern teilweise zwei Stunden mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ? für eine Strecke. Da werde jeder Besuch zum Ganztagesausflug. Dies sei künftig einfacher. „Mal für eine Tasse Kaffee oder einen Spaziergang zu kommen, ist dann kein Problem mehr“, so der Sprecher der Geschäftsführung. Zudem könnten einige Bewohner ihre Familien dann eigenständig besuchen, was derzeit aufgrund der großen Entfernung nicht möglich sei.

Jugendtreff für alle offen 

18 künftige Bewohner des Wohnhauses leben derzeit im Sankt Vincenzstift in Aulhausen, der Großteil von ihnen hat Angehörige im Großraum Frankfurt. Sechs Wohnplätze stehen für erwachsene Menschen mit Behinderung aus der Region zur Verfügung. Alle Bewohner haben eine geistige Behinderung, einige zusätzlich eine Köperbehinderung. Die Gestaltung des Tages wird auch von in Oberursel lebenden Senioren mit geistiger Beeinträchtigung genutzt werden. Phasenweise können auch Senioren aus dem Stadtteil zu Besuch kommen. Dafür soll der Seniorentreff integrativ ausgerichtet werden. Jugendliche mit einer geistigen Beeinträchtigung aus Oberursel können Angebote des Jugendtreffs nutzen. Der Jugendtreff ist auch offen für Jugendliche aus dem Stadtteil.

Weitere Informationen zum Sankt Vincenzstift unter <link http: www.st-vincenzstift.de>www.st-vincenzstift.de.

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