20.11.2017
Das Sakrament der Buße und Versöhnung
Am Beginn des Wirkens Jesu steht sein Ruf nach Umkehr: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1,15)
Zu den Erfahrungen des menschlichen Lebens gehört, mit der eigenen Schwachheit und mit selbst began-genem Unrecht konfrontiert zu werden. Auch wenn uns in der Taufe die Vergebung aller Sünden geschenkt wurde, bleiben wir Christen im Laufe unseres Lebens oft hinter dem Anspruch Jesu zurück und entfernen uns aus Gottes liebender Nähe. Die Beichte ist der Ort, an dem wir immer wieder neu mit ihm versöhnt werden können.
Sünde und Schuld haben eine mehrfache Dimension: Durch sie entfremdet sich der Christ oder die Christin von sich selbst und seinen Mitmenschen. Als Getaufte, die in die Kirche eingegliedert wurden, bedeutet das bewusste Abwenden von Gott jedoch auch eine Abwendung von der kirchlichen Gemeinschaft.
Die Initiative zur Wiederversöhnung geht von Gott aus. So sind die eigene Bekehrung und der Vorsatz der Veränderung des eigenen Verhaltens Antwort auf Gottes Einladung, neu beginnen zu dürfen.
In der Beichte sind verschiedene Elemente miteinander verbunden: Das Hören auf die Stimme des Gewissens und die Einsicht in die persönliche Schuld; die persönliche Reue, also das Erkennen und Bekennen des Widerspruchs zwischen dem eigenen Handeln und dem Willen Gottes; die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung für das eigene Handeln und als mögliches äußeres Zeichen der Versuch, den durch die Sünde angerichteten Schaden wiedergutzumachen. Am Ende der Beichte steht die priesterliche Lossprechung („Absolution“). Durch sie wird dem Gläubigen Gottes Vergebung zugesprochen und damit die Möglichkeit, sich mit sich selbst und der Gemeinschaft versöhnen zu können.