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30.05.2017

Entscheidung für ein Leben im Glauben

Drei Diakone werden an Pfingsten in Limburg zu Priestern geweiht.

 LIMBURG.- Bischof Georg Bätzing weiht am Samstag, 3. Juni, im Limburger Dom die Diakone Benedikt Wach, Michael Brien und Walter Emanuel Simon zu Priestern. Das Pontifikalamt beginnt um 10 Uhr.

Gott und den Menschen dienen

Benedikt Wach war lange Zeit nicht klar, dass er zum Priester berufen ist. "Du wirst mal Papst", so hätten Freunde gescherzt, sagt der 35-Jährige. Doch Priester zu werden, konnte er sich nach dem Abitur zunächst nicht vorstellen. An den Wehrdienst schloss sich ein Jurastudium in Mainz an, das Wach mit dem ersten Staatsexamen beendete. "Während dieser Zeit ist der Wunsch, Priester zu werden, größer geworden", erzählt er. Erlebnisse wie der Weltjugendtag in Köln 2005 und der intensive Kontakt zur Heimatpfarrei St. Johannes der Täufer in Montabaur-Horressen bestärkten ihn. Im Jahr 2010 ging Wach ins Priesterseminar nach Sankt Georgen und studierte in Frankfurt und Wien Theologie. Seit September 2015 ist er in der Pfarrei St. Anna Braunfels tätig. "Vor allem die Begegnung mit den Menschen, das Vertrauen und die Freude, die mir entgegengebracht wurden, haben mich geprägt", sagt Wach. Die Woche vor der Priesterweihe verbringt er in Exerzitien gemeinsam mit den beiden anderen Kandidaten im Kloster Marienrode bei Hildesheim. "Dadurch sind die letzten Tage vor der Weihe durch innere Einkehr und Sammlung geprägt, sodass wir gut vorbereitet das Sakrament empfangen kann", erzählt er. Die Primiz feiert er in der Kirche St. Johannes der Täufer in Horressen an Pfingstsonntag, 4. Juni, um 14 Uhr. Nach seiner Weihe wird er Kaplan im Pastoralen Raum Hadamar.

Katholischer Neuanfang

"Mit 45 Jahren habe ich alles hingeschmissen, was ich mir bis dahin aufgebaut habe", sagt Michael Brien. Dann entschied er sich dazu, katholischer Priester zu werden. Brien wurde 1964 in Berlin geboren. Nachdem er mit 18 Jahren aus der Evangelischen Kirche ausgetreten war, spielte der Glaube für ihn zunächst keine Rolle mehr. Er arbeitete fast drei Jahrzehnte als Übersetzer und Dolmetscher, zunächst im Auswärtigen Amt, dann im Zentraleinkauf der US-Streitkräfte in Frankfurt am Main und bei verschiedenen internationalen Rechtsanwaltskanzleien. Ein körperlicher Zusammenbruch führte Brien dazu, sein Leben zu ändern. Durch das Buch "Geliebter und berühmter Arzt" wurde er wieder auf den Glauben aufmerksam. "Die Autorin Taylor Caldwell zeichnet darin das Leben des Evangelisten Lukas nach, und das war für mich der konkrete Auslöser, mich wieder mit dem Glauben zu beschäftigen - genau in einer Phase, in der ich nicht wusste, wie es weitergehen soll", erzählt Brien. Im Jahr 2000 wurde er katholisch. "Der Glaube wurde mir immer wichtiger", sagt der 53-Jährige. Als die Kirche - ausgerechnet im "Jahr der Priester" - 2009/2010 von Skandalen erschüttert wurde, entschied er sich, Priester zu werden. Brien studierte in Lantershofen Theologie. Menschen zu begegnen und ihnen den Glauben zu erklären, erfülle ihn. Dafür lohne es sich, Diakon und Priester zu sein. Seine Diakonatszeit verbrachte er in Königstein. "Alles, was ich bisher in der Gemeinde machen durfte, hat mich nur bestätigt auf dem Weg zum Priesteramt", sagt Brien. Er feiert an Pfingstsonntag, 4. Juni, um 11.15 Uhr, in der Kirche St. Marien in Königstein seine Primiz. Brien wird Kaplan in der Pfarrei Unsere Liebe Frau in Wetzlar.

Die Vorfreude steigt

Für Walter Emanuel Simon war die Entscheidung, Priester zu werden, nicht leicht. Trotzdem lohne es sich, sagt er. Während seines Krankenhaus-Praktikums in Hamburg, das zur Ausbildung der Limburger Seminaristen gehört, habe er viele gute Erfahrungen und Begegnungen sowie tiefe Dankbarkeit der Menschen für die Begleitung erleben dürfen. Der 32-Jährige wurde in Offenbach im Bistum Mainz geboren. Von 2004 bis 2009 studierte er in Münster, Rom und Frankfurt Theologie. Später folgte ein Promotionsstudium in Philosophie. "Ich habe sehr lange mit meiner Berufung gerungen", erzählt Simon. Schon nach dem Abitur 2004 sei die Frage aufgekommen. Zehn Jahre später, 2014, nahm er allen Mut zusammen und ging nach Sankt Georgen ins Priesterseminar. Ein Erlebnis habe ihn dabei besonders geprägt. "Ich glaube, sie sollten Priester werden", riet ihm eine Ordensschwester und Ärztin nach einem Praktikum im Offenbacher Krankenhaus. "Sie haben die Leute hier so tief erreicht und das sollten sie auch künftig probieren." Seine Zeit als Diakon verbrachte Simon in der Pfarrei Heilig Kreuz im Rheingau. Vor allem die Zeit, in der er als Seelsorger im Krankenhaus tätig war, habe ihn sehr erfüllt. "Der Kontakt mit den Menschen hat mich bestärkt", erzählt der Priesterkandidat: "Die Vorfreude steigt." Seine Primiz feiert er an Pfingstmontag, 5. Juni, in der Kirche St. Markus in Mühlheim am Main um 14 Uhr. Simons erste Station als Kaplan wird die Pfarrei St. Peter und Paul in Bad Camberg.

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