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FRANKFURT, 02.04.2019

‚DiverCity-Bahn‘ er-fährt Frankfurts religiöse Vielfalt

Die multikulturelle Metropole Frankfurt zeigt sich künftig nicht nur in, sondern auch auf ihren U-Bahnen bunt gemischt.

Oft ist anerkennend von der großen Vielfalt der Stadt Frankfurt die Rede. Aber kaum einer zeigt sie so komprimiert wie der renommierte Fotograf Rafael Herlich. In seinen Bildern wird Frankfurt als Ort vieler anregender Kulturen und Religionen sichtbar. Die VGF wiederum hat Herlichs Bilder jetzt auf eins ihrer Fahrzeuge gebracht: Ein langer U-Bahnwagen zeigt Motive des in Tel Aviv geborenen Fotografen, der religiöse Vielfalt und Vielseitigkeit der Stadt mit seiner Kamera eingefangen und in seinem Bildband „DiverCity FFM“ veröffentlicht hat. Das Haus am Dom hat das Buch und die Ausstellung „DiverCty FFM“ gemeinsam mit dem Rat der Religionen maßgeblich finanziert und die Fotografien in einer großen Ausstellung im Sommer 2018 erstmals gezeigt.

Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker und VGF-Geschäftsführer Thomas Wissgott stellten die Bahn am Montag, 1. April, im Betriebshof Ost vor. Dabei betonte der Bürgermeister: „Frankfurt ist aus seiner Geschichte heraus als Ort des Handels und der Messen eine internationale Stadt, in der Menschen aus 180 Nationen leben. Sie prägen Frankfurt mit ihren unterschiedlichen Kulturen und Religionen. Das ist eine Stärke der Stadt und der Stadtgesellschaft und wir begreifen das als große Bereicherung und Chance für die Zukunft Frankfurts.“

"Werbung für eine tolle Sache"

Die VGF, dem Thema Vielfalt in seinen unterschiedlichen Facetten schon immer verbunden, unterstützt das Anliegen. Dazu führte Geschäftsführer und Arbeitsdirektor Thomas Wissgott aus: „Wir freuen uns, zusammen mit der Stadt Frankfurt die Vielfalt unserer Stadt auf einer unserer U-Bahnen präsentieren zu können. Das Thema ‚Vielfalt der Religionen‘ bietet so viel Motive, dass wir uns zur Gestaltung eines 50 Meter langen U-Bahn-Wagens entschlossen haben, um so viel wie möglich zeigen zu können.“ Das Ergebnis könne sich sehen lassen, die bunte Bahn mache einen „imposanten Eindruck, um für eine tolle Sache Werbung zu machen“. Er dankte außerdem im Namen der Stadt und der VGF allen Beteiligten, die dabei geholfen haben, die Bilder auf die Bahn zu bringen.

Die Motive stammen aus Herlichs sechstem Bildband „DiverCity FFM“, was in einem deutsch-englichen Wortspiel den englischen Ausdruck „diversity“ (für Vielfalt) anklingen lassen soll. Die kurzen Texte sind in Deutsch und Englisch verfasst. Im Buch selber sind mal große, mal kleine Szenen aus dem religiösen Leben der multikulturellen Großstadt zu sehen. Es sind Bilder eines interreligiösen Chors, von betenden Sikhs, singenden Mormonen und von drei Bundeswehrsoldaten, die untergehakt nebeneinander stehen – der erste hält eine Bibel, der zweite einen Koran, der dritte das jüdische Gebetbuch Siddur Schma Kolenu in Händen.

U-Bahndekoration berührt Menschen

Der Fotograf Rafael Herlich ist von der Wirkung der gemeinsamen Aktion überzeugt: „Ich freue mich sehr, meine Bilder auf einem so ungewöhnlichen Träger zu sehen. Ungewöhnlich aber attraktiv, denn so können wir die Motive einer sehr breiten Öffentlichkeit zugänglich machen, der die Vielfalt, die sie zeigen und die es in Frankfurt gibt, vielleicht gar nicht bewusst war.“ Ein Aspekt, auf den Becker schon früher hingewiesen hatte: „Das Buch wird Menschen berühren“, hatte er bei der Präsentation des Bildbands im Haus am Dom im August 2018 mit Blick auf solche Motive gesagt. „Die mit Fotos aus dem Band gestaltete U-Bahn wird es ganz sicher ebenfalls tun“.

Eine U-Bahn, die attraktive und sehenswerte Motive religiöser Vielfalt einer Großstadt in der städtischen Öffentlichkeit zeigt, ist einmalig in Deutschland. Nicht nur sind Busse und Bahnen, Bahnhöfe und Stationen öffentliche Orte der Begegnung, die VGF sieht sich mit einer vielfältigen Belegschaft auch selbst als der richtige Partner für das Vorhaben: von den 2147 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besitzen 286 – also etwas mehr als 10 Prozent – keinen deutschen Pass. In Fahrdienst, Werkstatt, Verwaltung oder anderen Fachabteilungen, die täglich für öffentliche Mobilität in Frankfurt sorgen, arbeiten Menschen aus nicht weniger als 30 verschiedenen Nationen.

Die Bahn

Der U-Bahn-Wagen des Typs U5-50 kann auf allen neun U-Bahn-Linien der VGF eingesetzt werden. Vom Betriebshof Ost, wo er stationiert ist, werden die Linien U4, U5, U6 und U7 bestückt.

Das Buch

„DiverCity FFM: Vielfalt in unserer Stadt – Diversity in our city” ist im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-00—59738-1, Hardcover, 216 Seiten, 29,90 Euro).

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