LIMBURG/ IDSTEIN/ FRANKFURT/ ELBTAL, 29.03.2019
"Mit den Menschen näher zu Gott kommen"
Bischof Dr. Georg Bätzing weiht am kommenden Samstag, 6. April, vier Männer zu Diakonen. Die beiden Pastoralreferenten Paulo Caldeira Pereira und Michael Schönberger werden zu Ständigen Diakonen geweiht. Moritz Hemsteg und Leon Pişta werden auf ihrem Weg zum Priesteramt dieses Jahr zunächst zu Diakonen und im kommenden Jahr zu Priestern geweiht. Die Weihe im Limburger Dom beginnt um 10 Uhr und wird musikalisch von den Domsingknaben begleitet. Der Weihespruch der Kandidaten lautet „Das Wort ist ganz nah bei Dir“ (Deuteronomium 30,14).
Diakon heißt übersetzt „Diener“ oder „Botschafter“. Er soll Gott und den Menschen dienen. Kurz und knapp formuliert es der Ausbildungsverantwortliche für den Ständigen Diakonat, Diakon Mathias Wolf: „Wir sind nicht für uns da, sondern für die Menschen.“ Auch ein Priester bleibe immer auch Diakon, so Regens Dr. Christof May, zuständig für die Ausbildung der Priester.
„Du bist ein Mann der Kirche, habe seine Frau zu ihm gesagt, als sie ihn in Albe am Altar gesehen habe“, erzählt der Pastoralreferent Paulo Caldeira Pereira aus Frankfurt. Nach 27 Jahren als Pastoralreferent hat er sich entschieden, Ständiger Diakon und somit Teil des Klerus zu werden. Als Diakon will er weiterhin vermitteln, dass Kirche kein Museum, keine geschlossene Gesellschaft ist, sondern multikulturell, lebendig, bunt und offen. Einsetzen will er sich vor allem für Menschen, die keine Stimme haben oder Schwierigkeiten haben, sich in Deutschland zu integrieren. Künftig wird er als Ständiger Diakon im Hauptberuf in den Portugiesischsprachigen Katholischen Gemeinden Frankfurt und Wiesbaden eingesetzt werden. Dort arbeitet er bereits seit 2009 als Pastoralreferent.
Paulo Caldeira Pereira wurde am 21. April 1964 in Portalegre in Portugal geboren. Theologie hat er in Lissabon studiert. 1991 kam er als Patoralpraktikant in die Portugiesische Katholische Gemeinde Offenbach im Bistum Mainz. Während und nach seiner Ausbildung zum Pastoralreferenten war er in Darmstadt und Groß-Umstadt eingesetzt. Seit 1999 arbeitet er im Bistum Limburg als Pastoralreferent in Portugiesischsprachigen Gemeinden.
Für Michael Schönberger, ist die Weihe eine Antwort auf seine Berufung und ein „Sich-fester-Binden“ an die Kirche. Durch das Sakrament der Weihe bekomme diese Beziehung eine neue Qualität - „ähnlich wie bei einer Eheschließung, von der standesamtlichen zur kirchlichen Trauung“, erklärt Schönberger. Der Pastoralreferent in den Gemeinden Elbtal, Waldbrunn und Dornburg möchte Wege zu Gott eröffnen: Die „Frohe Botschaft, die frei macht“ verkünden und Menschen bei Lebenswenden wie Taufen, Trauungen oder Todesfällen begleiten. Anfragen zu Taufen und Trauungen habe er schon, erzählt Schönberger in Vorfreude auf seinen künftigen Dienst als Diakon. Eingesetzt wird der Familienvater weiterhin in den Gemeinden Elbtal, Waldbrunn und Dornburg.
Michael Schönberger wurde am 6. Dezember 1978 im Westerwald geboren. Er ist in Steinefrenz aufgewachsen. Nach einem Zivildienst in München, bei einer Pfarrei, studierte er Theologie und Englische Literaturwissenschaft in Frankfurt und Fremantle (Australien). Seit 2007 arbeitet er als Pastoralreferent in den Gemeinden Elbtal, Waldbrunn und Dornburg. Schönberger ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Für Moritz Hemsteg ist die Diakonenweihe ein Schritt hin zu seiner Priesterweihe. Wichtig ist ihm vor allem die Verkündigung, das Wort Gottes zu den Menschen zu bringen. Dabei solle sich Kirche nicht hinter Floskeln verstecken. Auch will er gerne Verantwortung für die Kirche übernehmen, dabei kann er sich gut vorstellen im Bereich Aus- und Weiterbildung tätig zu sein. Priester werden will er wegen seines Glaubens und weil er sich nach eigenen Worten nie verziehen hätte, nicht diesen Weg eingeschlagen zu haben. Seine spirituelle Heimat sieht er bei den Jesuiten. Eingesetzt ist er weiterhin, bis zu seiner Priesterweihe, in der Pfarrei St. Martin Idsteiner Land.
Moritz Hemsteg stammt aus Wesel am Niederrhein. Geboren wurde er am 11. Februar 1993. Aufgewachsen ist er im Bistum Limburg, in Hofheim im Taunus. Hemsteg studierte Katholische Theologie in Frankfurt und in Boston (USA).
Leon Pişta kommt aus dem Bistum Iaşi in Rumänien. Für ihn bedeutet die Diakonenweihe die Zusage von Gott. Und ein neues Leben als Diakon. Dann sei er an jedem Ort und zu jeder Zeit Diakon. Dabei sind für ihn Ehrlichkeit und Authentizität besonders wichtig, da nur so Distanz abgebaut werden könne. Denn ein Ziel von ihm ist, mit den Menschen näher zu Gott zu kommen. Mit dem Gegenteil – mit Lügen – könne man sehr große Distanz aufbauen. Auch für ihn ist die Weihe ein wichtiger Schritt zum Priesteramt. Dass er Priester werden will, sei für sein Umfeld keine Überraschung gewesen. „Das war eigentlich selbstverständlich“, so Pişta. Bis zu seiner Priesterweihe bleibt er weiterhin in der Pfarrei St. Lubentius in Dietkirchen.
Leon Pişta wurde am 24. Oktober 1991 in Bacău geboren. In Frankfurt und Innsbruck hat er Theologie studiert. Im Oktober vergangenen Jahres hat Pişta sein Studium abgeschlossen.
- Der Diakon ist als Diener für Menschen in seelischer oder materieller Not da und versucht, andere für menschliche Not zu sensibilisieren und zur Mithilfe anzuregen.
- Durch die Weihe des Bischofs handelt er in seinem Auftrag und im Namen der Kirche dort, wo sein Dienst benötigt wird: in der Gemeinde, in einer karitativen Einrichtung oder an seinem Arbeitsplatz.
- Dabei ist der Diakon vernetzt mit vielen Menschen in und außerhalb der Gemeinde bzw. Pfarrei. Er ist eingebunden in ein Pastoralteam. Er wirkt bei der Messfeier mit, leitet Taufen, Trauungen, Begräbnisse, Wortgottesdienste, Segnungen, Prozessionen und Andachten.
- Der Diakon führt Glaubensgespräche – besonders mit Menschen in geistlicher und materieller Not – und hält Ansprachen und Predigten bei allen Gottesdienstformen.
- Der Diakon kann verheiratet sein und Familie haben. Der Diakonat kann als Hauptberuf oder in Verbindung mit einem Zivilberuf ausgeübt werden. Das Mindestalter für den Ständigen Diakonat ist 35 Jahre.
Für beide Formen des Ständigen Diakonates (im Hauptberuf oder im Zivilberuf) ist eine theologische Ausbildung erforderlich. Die theologische Ausbildung kann an einer Universität oder Hochschule absolviert werden. Eine Alternative ist die berufsbegleitende „Theologie im Fernkurs“ an der Domschule Würzburg.
Auskunft zur Ausbildung und zu Zugangswegen zum Ständigen Diakonat: Diakon Mathias Wolf/ Telefon: 0160 – 92484847/ Mail: m.wolf@bistumlimburg.de.
Auskunft zur Ausbildung und zu Zugangswegen zum Priesteramt: Regens Dr. Christof May/ Telefon 06431-295820/ Mail: c.may@bistumlimburg.de.