!-- Matomo -->
Suchwort eingeben

FRANKFURT, 17.12.2020

Augen auf

Singen ohne Gesang: Wie das funktioniert, zeigen der Frankfurter Gebärdenchor und eine Frankfurter Kita in mehreren Videos.

Wenn Gesang sichtbar wird: Kitakinder aus der Pfarrei St. Margareta in Frankfurt und Erwachsene des Frankfurter Gebärdenchors haben für die Sonderseite stillenacht.bistumlimburg.de bekannte Weihnachtslieder gebärdet. Fünf Videos zeigen Versionen der Lieder „Stille Nacht“, „Leise rieselt der Schnee“ und „Heiligste Nacht“. Die Videos gibt es hier zu sehen.

Hinter die Wörter schauen

„Ein lautsprachliches Lied in Gebärdensprache zu übersetzen bedeutet, hinter die Wörter zu schauen, den Inhalt zu verstehen und diesen mittels Gebärden, auch aus unterschiedlichen Ländern, neu zu verpacken“, berichtet Magdalena Schmidt von der Gehörlosenseelsorge in Frankfurt. Für die Videos wurden die Weihnachtslieder von Helen Leuninger, der Leiterin des Frankfurter Gebärdenchors, und dessen Mitgliedern übersetzt. Durch die aktuellen Coronabeschränkungen reduzierte sich der Gebärdenchor für die Videoaufnahmen auf die beiden Mitglieder Erich Messer und Wolfram Durth. Damit die Videos nicht nur Erwachsene erreichen, haben sich drei Kinder der Kita St. Stephan in der Pfarrei St. Margareta Frankfurt an den Gebärdenvideos beteiligt und ebenfalls vor die Kamera gestellt. 

„Wir sind von den entstandenen Videos gerührt. Diese bekannten Lieder ohne Ton zu sehen, das ist für mich als Hörenden eine ganz neue Erfahrung“, sagt Edwin Borg, Leiter der Fachstelle Familienpastoral. Magdalena Schmidt kann das nachvollziehen. „Als ich vor einem Jahr meine neue Stelle antrat, war für mich auch vieles neu. Wenn man bekannte Bibeltexte in Gebärdensprache sieht bzw. lernt, erschließt sich deren Sinn oft neu, manchmal viel tiefer. Ich glaube, das macht auch einen Teil des Reizes unserer Videos aus, die wir Kindern, Familien und Pfarreien gerne zur Verfügung stellen.“

Stille Nacht - doppelte Bedeutung

Bereits im Oktober wurde die Sonderseite stillenacht.bistumlimburg.de als Aktionsseite mit praxistauglichen Hinweisen, Abläufen und Ideen online gestellt. „Sie nach dem bekanntesten Weihnachtslied zu benennen, war zunächst nur eine naheliegende Idee“, sagt Edwin Borg, der die Seite initiiert hat. Die Seite stellt Ideen von Pfarreien, Kitas und Fachstellen vernetzt für alle Interessenten zur Verfügung. „Schnell fiel uns die doppelte Bedeutung des Titels auf - weil man ja wegen Corona in den Kirchen nicht singen darf. Und etwas später fielen mir die vielen Menschen ein, für die das Nicht-Singen ganz normaler Alltag ist, weil sie schwer hörgeschädigt oder gehörlos sind“, so Borg.

Die Gebärdenvideos könnten auch in den Weihnachtsgottesdiensten in den Kirchen abgespielt werden. Die Videodateien zur Nutzung in Gottesdiensten gibt es auf Anfrage bei der Fachstelle Familienpastoral.
 

Zum Anfang der Seite springen