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Limburg, 01.03.2024

Bistumspartnerschaften stärken – Veränderungen weitertreiben

In der Sitzung des Diözesansynodalrates am Samstag, 24. Februar, in Limburg wurde deutlich, dass Bistumspartnerschaften und weltkirchliches Engagement zur Identität des Bistums gehören.

Bistumspartnerschaften und weltkirchliches Engagement gehören ganz wesentlich zur Identität des Bistums Limburg. Dies ist in der Sitzung des Diözesansynodalrates am Samstag, 24. Februar, in Limburg deutlich geworden. Das wichtigste synodale Beratungsgremium des Bischofs blickte auf aktuelle Entwicklungen in diesem Bereich, Projekte, die politische Situation in den jeweiligen Ländern, Rahmenbedingungen und auf Perspektiven der Zusammenarbeit.

„Die Partnerschaften mit den Diözesen Alaminos (Philippinen), Košice (Slowakei), Kumbo (Kamerun), Ndola (Sambia), Olomouc (Tschechien) und Vrhbosna (Sarajevo, Bosnien und Herzegowina) gestalten sich sehr heterogen“, berichteten Winfried Montz und Johannes Ludwig aus der Abteilung Weltkirche im Bereich Pastoral und Bildung im Bistum Limburg. Einige Beziehungen seien sehr stark durch ehrenamtliches Engagement in den Gemeinden und vor allem durch den Austausch von jungen Freiwilligen geprägt. Bei anderen seien die Kontakte durch den Fachaustausch von Einrichtungen gekennzeichnet. Es gebe auch Partnerschaften, da sei der Kontakt inaktiver. „Grundsätzlich ist es so, dass weltkirchliche Lebendigkeit im Bistum Limburg ohne die Partnerdiözesen und deren Präsenz im Rahmen von Begegnungen, der Gebetsgemeinschaft und im gemeinsamen Lernaustausch nicht denkbar ist“, so Montz und Ludwig.

Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit

Das Bistum Limburg stehe als Ortskirche vielfältigen globalen Herausforderungen gegenüber. „Als Ortskirche gilt es auch, global dem Schrei der Armen, der zugleich Schrei der Erde ist, Gehör zu verschaffen und Verantwortung zu übernehmen“, erklärten Montz und Ludwig. Das Bemühen um eine nachhaltige Lebensweise, der Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden und das solidarische Miteinander seien handlungsleitende Motive für die partnerschaftliche Arbeit. Gerade in der Bewältigung globaler Herausforderungen werde deutlich, dass partnerschaftliche Arbeit als Lerngemeinschaft verstanden werden müsse.

Einen besonderen Berichtspunkt legten Ludwig und Montz auf die Kriegssituation im Partnerbistum Kumbo im Nordwesten Kameruns. Seit 2016 herrscht dort ein gewaltsamer Konflikt zwischen der französischen Zentralregierung und englischsprachigen Separatisten. „Mit Blick auf den Krieg im Land ist aktuell kein persönlicher Austausch vor Ort möglich“, sagten Montz und Ludwig. Der Kontakt werde daher digital gehalten, ersetze persönliche Begegnungen jedoch nicht.

Zukunft der Bistumspartnerschaften

Es gebe perspektivisch strukturelle und inhaltliche Herausforderungen zu bewältigen. Herausfordernd sei  ein dringend notwendiger Generationswechsel im weltkirchlichen Engagement, der bislang weitgehend ausgeblieben sei. Eine Bistumspartnerschaft dürfte zudem nicht nur strukturell und zentral von Limburg aus erfolgen, sondern müsse sich durch den gelebten Austausch mit den Partnerinnen und Partnern in der Weltkirche zeigen. „Erfolgreiche Partnerschaftsarbeit muss an ihrer Wirkung gemessen werden. Insofern ist in Zukunft noch stärker geboten, partnerschaftliche Beziehungen dort zu verankern, wo gesellschaftliche Wirkung am besten erzielt werden kann“, so Montz und Ludwig.

Für den DSR steht fest, dass die Bistumspartnerschaften wichtig sind und weiter profiliert werden sollen. Im Beschluss sprach sich das Gremium dafür aus, dass die Strukturen der Partnerschaften nur insoweit unterstützt werden, als sie der gemeinsamen Auseinandersetzung mit Inhalten dienen. Die Partnerschaftsarbeit an globalen Zukunftsthemen soll in die Zivilgesellschaft hinein vernetzt werden. Der DSR will die Bistumspartnerschaften weiter konstruktiv und aktiv begleiten.

Klare Zuordnung von Einrichtungen und Organisationseinheiten

Neben dem Austausch und den Beratungen zum Thema Bistumspartnerschaften befasste sich der DSR auch mit Fragestellungen, die im Zusammenhang mit dem Transformationsprozess in der Diözese stehen. Das Gremium bestätigte die Voten zur Zuordnung von Einrichtungen und Organisationseinheiten in die Bereiche und Regionen aus dem sogenannten Aushandlungsprozess. In drei Workshops hatten sich in den vergangenen Monaten Haupt- und Ehrenamtliche mit den Fragen dieser Zuordnung befasst, Kriterien entwickelt und Voten gefasst. Damit sowie mit dem Beschluss des DSR, den der Bischof angenommen hat, ist nun die Entscheidung darüber gefallen. Weitere Informationen zu diesem Punkt gibt es im Internet unter trafo.bistumlimburg.de. Der DSR befasste sich zudem mit dem Besetzungsverfahren für die Regionalleitungen und dem Stand der „Umsetzungsphase“ im Transformationsprozess.

Eine zentrale Herausforderung im Bistum Limburg wird die Mitgliederentwicklung sein. Der DSR hatte sich deshalb bereits im Januar auf einer Klausurtagung mit der Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU) befasst. Nun hat der DSR dem Bischof empfohlen, eine Arbeitsgruppe weiter zu etablieren, die konkrete Vorschläge für notwendige Strategien und den Umgang mit der Herausforderung macht. 

Stephan Schnelle

Pressesprecher

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