Kronberg, 06.09.2025
Schon Noah kümmerte sich um den Artenschutz
Gut gewählt war der Opel-Zoo als Veranstaltungsort für den Ökumenischen Tag der Schöpfung 2025. Viele Familien tummelten sich bei bestem Spätsommerwetter auf dem Gelände in Kronberg, als die zentrale Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Hessen-Rheinhessen gefeiert wurde, die unter dem Leitwort „Gott, du hilfst Menschen und Tieren.“ aus Psalm 36 stand.

„Viele wissen nicht, dass sie heute hier auf Kirche stoßen“, begründete Pastor Lothar Peitz, ACK-Geschäftsführer, die Ortswahl. Die Bewahrung der Schöpfung sei kein rein innerkirchliches Thema, deshalb sei es gut an einem solchen Ort miteinander über den Artenschutz und die gemeinsame Verantwortung ins Gespräch zu kommen. Dem stimmte auch Zoodirektor Dr. Thomas Kauffels zu, der in einem öffentlichen Gespräch über den Artenschutz wiederholt auf die persönliche Verantwortung jedes Einzelnen hinwies – etwa beim Einkaufsverhalten.
Zoo-Rallye und ökumenische Andacht
Auf die Eröffnung des Schöpfungstags durch ACK-Vorsitzende Brigitte Görgen-Grether folgten Zoo-Führungen, Interviews und Gespräche am Info-Stand, wo auch Zettel für eine Zoo-Rallye verteilt wurden. Nachmittags wurde mitten im Zoo an zentraler Stelle eine ökumenische Andacht gefeiert. Die Stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf von der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau (EKHN) und der Limburger Weihbischof Dr. Thomas Löhr gingen in ihrer Dialogpredigt auf das Leitwort des Schöpfungstags und die Geschichte der Arche Noah ein.

„Man könnte fast sagen: Noah war der erste Mensch, der sich um Artenschutz kümmerte“, sagte Ulrike Scherf. Heute seien die Zoos die modernen Archen. Auch hier gehe es um Artenschutz, aber auch um Forschung. Ergänzend meinte sie: „Vielleicht können wir einen Zoobesuch deshalb mit neuen Augen sehen: Jeder Löwe, jede Giraffe, jeder Vogel erinnert uns daran: Gott will, dass Leben bewahrt wird. Und wir dürfen daran mitwirken – so wie Noah es tat.“
Der Mensch muss Verantwortung übernehmen
Der Weihbischof betonte die Bedeutung der Tiere. „Ist uns eigentlich bewusst, dass bei der Erschaffung der Welt auch die Tiere ihre Eigenständigkeit erhalten haben? Nach der ersten Schöpfungserzählung im Buch Genesis wurden die Tiere bereits vor dem Menschen erschaffen. Sie sind für uns Mitgeschöpfe“, führte er aus. In der Gesellschaft sei das Bewusstsein für den Artenschutz stetig gewachsen, aber eben auch nicht überall. Tiere würden oft nur als Ressource gesehen. Gott liege die gesamte Schöpfung am Herzen. Der Mensch müsse den Tieren eine Stimme geben, forderte Löhr.

Spontan in den Gottesdienst eingebunden wurde eine Gruppe Messdienerinnen und Messdiener aus Heilig Geist am Taunus, die den Schöpfungstag zum Anlass nahm ihren Mini-Tag im Opel-Zoo zu verbringen. In ihren blauen T-Shirts mit der Aufschrift „God vibes only“ war die Gruppe gut zu erkennen. Weiteres Highlight war für die Minis der Besuch beim Elefantenbaby Kaja, das munter durchs Elefantengehege tollte.
Auch Regionalleiterin Barbara Lecht schaute vorbei und feierte mit, denn sowohl die Nachhaltigkeit als auch die Ökumene seien wesentliche Schwerpunkte der Katholischen Region Taunus, bekräftigte sie.
Schwester Nathalie Korf CJ und Thomas Schmidt, beide in der Katholischen Region Taunus zuständig für Nachhaltigkeit und schöpfungsverträgliche Pastoral, waren nicht nur im Vorbereitungsteam des Schöpfungstags aktiv, sondern warben auch eifrig für die Schöpfungszeit der Region, die von Anfang September bis zum 5. Oktober 2025 zu vielen Veranstaltungen im Taunus einlädt. Nähere Informationen gibt es unter taunus.bistumlimburg.de.