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Frankfurt, 21.07.2025

"Unis müssen Strukturen gegen Antisemitismus schaffen!"

Expertinnen und Experten aus Politik und Bildungsarbeit, Schule und Hochschule haben im Haus am Dom darüber diskutiert, wie in Bildungseinrichtungen Antisemitismus entgegengewirkt werden kann.

Nach dem Terror der Hamas vom 7. Oktober kam es an vielen deutschen Hochschulen zu Hörsaalbesetzungen und -stürmungen; jüdische Studierende wurden bedroht, gemobbt, daran gehindert, Vorlesungen zu besuchen. "Ich habe festgestellt, dass viele Hochschulleitungen gerade am Anfang nach dem 7. Oktober überfordert waren und dem Glauben geschenkt, dass Proteste friedlich ablaufen würden", sagt dazu Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für Antisemitismusbekämpfung, bei einer Podiumsdiskussion im Haus am Dom. "Wirklich skandalös" sei gewesen, dass auch im Nachgang Lehrpersonal die Gewalttäter:innen noch in Schutz genommen haben. Im letzten Jahr habe es Lernprozesse gegeben, dass Unis keine rechtsfreien Räume seien. Er forderte: "Es müssen Strukturen geschaffen werden im Kampf gegen Antisemitismus auch an Hochschulen, die sie in die Lage versetzen, systemisch vorbereitet darauf zu reagieren!" 

Die Zunahme antisemitischer Äußerungen und Taten bewegt die öffentliche Debatte, hat die politisch Verantwortlichen alarmiert und in Wissenschaft und Bildung zu aufgeheizten Kontroversen über Ursachen und Gegenmaßnahmen geführt. An ihren Arbeitsplätzen in Hochschulen, Schulen, Museen und Gedenkstätten sind Historikerinnen und Historiker unmittelbar mit den Spuren und Folgen des wachsenden Antisemitismus in unserer Gesellschaft konfrontiert. Aus diesem Grund hatte der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands in Kooperation mit dem Verband der Geschichtslehrerinnen und Geschichtslehrer Deutschlands zu einer Podiumsdiskussion ins Haus am Dom eingeladen, die unten im Video angeschaut werden kann.

Wie kann man Antisemitismus an Hochschulen und Schulen begegnen? Über Erfahrungen und wirksame Interventionen sprachen Expertinnen und Experten aus Politik und Bildungsarbeit, Schule und Hochschule: Saba-Nur Cheema (Politologin und Publizistin), Meron Mendel (Bildungsstätte Anne Frank), Lutz Raphael (Historiker und Hochschullehrer), Felix Klein (Beauftragter der Bundesregierung für Antisemitismusbekämpfung), Frank Schweppenstette (VGD), Daniel Navon (Verband Jüdischer Studierender Hessen) und Thomas Thiel (FAZ). Moderiert wurde das Gespräch von Dorothea Weltecke (VHD/HU Berlin).

Veranstaltung hier im Video ansehen

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