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Limburg, 23.06.2025

"Blutsonntag für die Christen in Syrien"

Anlässlich des Anschlags auf die griechisch-orthodoxe St. Elias-Kirche im syrischen Damaskus am Sonntagabend, 22. Juni 2025, gibt es ein Statement von Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.

„Die Christen in Syrien haben heute einen neuen Blutsonntag erlebt. In der griechisch-orthodoxen St. Elias-Kirche hat ein Attentäter das Feuer auf die zum Gottesdienst versammelten Gläubigen eröffnet und sich dann selbst in die Luft gesprengt. Mindestens 20 Menschen sind getötet, Dutzende weitere verletzt worden. Diese furchtbare Tat, die die Handschrift des islamistischen Terrorismus trägt, macht mich traurig und fassungslos. Denn der Mord an betenden und so Gott ehrenden Menschen gehört zu den verabscheuungswürdigsten Verbrechen überhaupt. Er ist die radikale Verneinung Gottes und des Menschen zugleich. Beten wir für die Opfer und ihre Angehörigen und beten wir auch für den Täter, der von seiner eigenen Bluttat beschmiert vor seinen Schöpfer treten muss.

Die Christen in Syrien sind während der langen Jahre des Bürgerkriegs zu einer noch kleineren Minderheit geworden. Auch ihnen ist nach der Machtübernahme durch die Milizen unter Ahmed al-Scharaa vor einigen Monaten zugesagt worden, frei und gleichberechtigt an der Entwicklung des Landes teilhaben zu können. Die Morde des heutigen Tages senden hingegen die Botschaft aus, dass die Christen Syriens an Leib und Leben gefährdet sind, und es ist zu befürchten, dass viele dies als Aufruf verstehen, dem Heimatland den Rücken zu kehren. Umso mehr sind die heute in Damaskus Regierenden aufgefordert, den Christen und allen bedrohten Minderheiten den Rücken zu stärken und allen, die die Bevölkerung mit Gewalt homogenisieren wollen, entschieden entgegenzutreten.“

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