Limburg, 30.06.2025
Heute handeln für morgen
Welche zentralen Ziele verfolgt das Klimaschutzkonzept des Bistums Limburg?
Das Klimaschutzkonzept zeigt den kirchlichen Entscheidungsträgern auf, welche Möglichkeiten zur Minderung von Treibhausgasen bestehen und welche Maßnahmen es hierfür umzusetzen gilt. Das Konzept definiert auf Basis umfangreicher Analysen klare Ziele zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen in den Bereichen Gebäude, Mobilität und Beschaffung. Dabei wird das gesamte Bistum mit seinen Kirchengemeinden und Einrichtungen betrachtet. Gleichzeitig orientiert es sich an den nationalen Klimaschutzzielen, insbesondere der angestrebten Netto-Treibhausgasneutralität bis 2045. Ein besonders großer Hebel liegt im Gebäudesektor – insbesondere bei der Beheizung – daher werden hier zentrale Maßnahmen mit hoher Wirkung angesetzt, darunter der Austausch fossiler Heizungen (Gas oder Öl) durch beispielsweise Wärmepumpen.
In welcher Phase der Entwicklung befindet sich das Konzept aktuell? Gibt es bereits konkrete Maßnahmen?
Die Arbeit an dem Konzept ist im Januar 2024 mit der umfassenden Datenerfassung für die Energie- und Treibhausgasbilanz in den drei Sektoren Gebäude, Mobilität und Beschaffung gestartet. Diese Bilanz wird derzeit finalisiert und die anschließende Potenzialanalyse mit Szenarienbetrachtungen vorbereitet. Auch der Maßnahmenkatalog befindet sich aktuell in Arbeit. Der erste Entwurf des Konzeptes wird im Juni 2025 beim Fördergeber eingereicht. Das Förderprogramm läuft über die nationale Klimaschutzinitiative, der Antrag wird von der Zukunft Umwelt Gesellschaft (ZUG) bearbeitet. Die Veröffentlichung des Konzeptes ist dann in der zweiten Jahreshälfte 2025 geplant.
Welche Rolle spielt die katholische Kirche insgesamt beim Thema Klimaschutz?
Die katholische Kirche sieht sich in der Pflicht, Schöpfungsverantwortung zu übernehmen. Papst Franziskus hat dies in seiner Enzyklika Laudato si’ (2015) und seinem apostolischen Schreiben Laudate Deum (2023) eindringlich betont. Auch die Deutsche Bischofskonferenz hat klare Impulse gesetzt: Mit der Arbeitshilfe Schöpfungsverantwortung als kirchlicher Auftrag von 2018 und dem Klima- und Umweltschutzbericht 2021 wird der Einsatz für ökologische Nachhaltigkeit konkret unterstützt und dokumentiert. Diese Grundlagen bilden auch für uns im Bistum Limburg wichtige Orientierung.
Welche finanziellen Möglichkeiten haben die Pfarreien und Einrichtungen des Bistums, um sich am Klimaschutz zu beteiligen?
Beteiligung ist ausdrücklich gewünscht und möglich: Dafür wurden zwei Förderprogramme ins Leben gerufen. Zum einen stehen eine Million Euro für Projekte im Bereich Nachhaltigkeit zur Verfügung – diese sollen sich am Strategiepapier Schöpfungsgerechtigkeit im Bistum Limburg orientieren. Zum anderen gibt es eine Klimaneutralitätsrücklage von fünf Millionen Euro für bauliche Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasen. Beide Programme eröffnen zahlreiche Möglichkeiten, sich aktiv einzubringen. Zudem stehen die Fachstellen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit jederzeit beratend zur Seite.