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Magdeburg, 10.05.2025

Klare Voten im Synodalen Ausschuss

Der Synodale Ausschuss hat sich in Magdeburg getroffen. Es gibt klare Vorstellungen für ein Gremium auf Bundesebene.

In Magdeburg ist am Samstag, 10. Mai 2025, die vierte Sitzung des Synodalen Ausschusses zu Ende gegangen. Nach einer lebhaften Debatte zur Ausgestaltung eines künftigen synodalen Gremiums auf Bundesebene gab es klare Voten. So sollen in dem Gremium alle Mitglieder des Ständigen Rates der Deutschen Bischofskonferenz und ebenso viele Mitglieder des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) vertreten sein. Weitere Personen sollen hinzugewählt werden.

Das synodale Gremium auf Bundesebene soll nach dem Willen der Mitglieder des Synodalen Ausschusses zu wesentlichen Entwicklungen in Staat und Gesellschaft Stellung nehmen und Grundsatzentscheidungen zu pastoralen Planungen und Zukunftsfragen der Kirche von überdiözesaner Bedeutung treffen. Zudem soll es über Finanz- und Haushaltsangelegenheiten der katholischen Kirche in Deutschland beraten, die nicht auf diözesaner Ebene entschieden werden. Eine abschließende Entscheidung über die Satzung des synodalen Gremiums auf Bundesebene soll bei der nächsten Sitzung des Synodalen Ausschusses fallen. Dazu wurde die entsprechende Kommission des Synodalen Ausschusses beauftragt, den Entwurf weiterzuentwickeln. Die Kommission tagt unter dem Vorsitz des Essener Bischofs Dr. Franz-Josef Overbeck und der Juristin Prof. Charlotte Kreuter-Kirchhof.

Ergebnisse von Befragungen in Bistümern

In Magdeburg berichtete die Kommission „Evaluation und Monitoring der Umsetzung der Beschlüsse des Synodalen Weges“ von den Ergebnissen der Befragung der einzelnen Bistümer und zog eine erste, positive Bilanz. Auf vielfältige Weise werde Synodalität vor Ort lebendig. Es sei eine Dynamik entstanden, so die Kommissionsvorsitzenden Bischof Dr. Franz Jung (Würzburg) und Birgit Mock. Die Kommission „Weiterentwicklung der Initiativen des Synodalen Weges“ brachte zwei Handlungstexte ein, denen der Synodale Ausschuss mit sehr großer Mehrheit zustimmte. Verabschiedet wurde der Text „Maßnahmen gegen Missbrauch an Frauen in der Kirche“ sowie der Text „Gewissensentscheidungen in Fragen der Empfängnisregelung respektieren – verletzte Eheleute rehabilitieren“. Bei beiden Handlungstexten handelte es sich um Beratungsmaterien, die auf dem Synodalen Weg nicht mehr beschlossen werden konnten.

Aus der Versammlung wurde ein Glückwunschschreiben an den neuen Papst Leo XIV. versandt. „Wir sind in diesen Tagen als Synodaler Ausschuss der Kirche in Deutschland zusammengekommen, in dem wir als Laien und Bischöfe der Kirche in Deutschland gemeinsam über die Umsetzung der Impulse der Weltsynode und des Synodalen Weges in unserem Land beraten“, heißt es in dem Brief, der von der Präsidentin und dem Präsidenten des Synodalen Ausschusses unterschrieben wurde. Die Botschaft von Papst Leo XIV. direkt nach der Wahl am 8. Mai 2025 sei „eine Ermutigung, wenn wir in unserer Versammlung über den Weg der Kirche in Deutschland und ihre Sendung in der Welt beraten. Wir ringen gemeinsam – für eine Kirche, die mutig ist, die niemanden ausschließt, die offen für Dialog ist, für eine Kirche, die zukunftsgerichtet ist im Sinne des hl. Augustinus, den Sie zitiert haben: ‚Für euch bin ich Bischof, mit euch bin ich Christ.‘“ Nach seiner Wahl habe der Papst allen Menschen den Frieden gewünscht: „Mit großer Ergriffenheit haben wir diesen Wunsch und Aufruf vernommen in einer so friedlosen Zeit. Sie haben zugleich daran erinnert, dass der wahre Friede nicht durch uns, sondern letztlich nur durch die Hilfe und den Geist Gottes bewirkt werden kann.“

Worte zu Papst Leo XIV.

Der Präsident des Synodalen Ausschusses und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, ist überzeugt, dass mit der Wahl Papst Leos XIV. Hoffnung und Aufbruch für den Weg der Kirche in Deutschland und auch weltweit verbunden ist. „Ich bin gespannt, welche Akzente Papst Leo in den ersten Tagen und Wochen setzen wird. Bei der Weltsynode habe ich ihn als zugewandten Menschen kennengelernt.“ Die Wahl am Abend vor Beginn des Synodalen Ausschusses habe die Sitzung positiv geprägt. „Mit dem Schwung eines neuen Papstes haben wir hier in Magdeburg – wie auch in den vorigen Sitzungen – konstruktiv diskutiert und um Texte und Entscheidungen gerungen. Das synodale Gremium auf Bundesebene nimmt langsam konkrete Gestalt an.“

Auch die Präsidentin des Synodalen Ausschusses und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Dr. Irme Stetter-Karp, sieht den Synodalen Weg in Deutschland in enger Verbindung mit der Weltkirche und den Ergebnissen der Weltsynode. „Ich bin dankbar, dass wir hier in Magdeburg deutlich vorangekommen sind auf dem Weg zu einem synodalen Gremium auf Bundesebene. Es ist ermutigend, dass Partizipation auf Augenhöhe als Wert gesehen wird, der die Kirche zu einem besseren Ort macht. Beschlussfassungen unter Gleichberechtigten und ein gemeinsames Vertreten dieser Beschlüsse in der Öffentlichkeit halte ich für unabdingbar. Die Bischöfe können sich künftig noch weit mehr als bisher auf Beratung und Entscheidung mit Laien berufen, sie haben dann ein entsprechendes Gremium auf Bundesebene. Wenn alle Mitglieder des Ständigen Rates der Deutschen Bischofskonferenz in diesem Bundesgremium präsent sein werden – wofür der Synodale Ausschuss in Magdeburg votiert hat – ist die Bedeutung der bischöflichen Verantwortung in den Bistümern sichtbar. Aber auch wir, die Vertreterinnen und Vertreter der katholischen Zivilgesellschaft, zeigen deutlich, dass wir unsere christliche Verantwortung für Kirche und Gesellschaft sehr ernst nehmen. Wir tragen die Beschlüsse des künftigen Gremiums nachhaltig mit.“

Bei der fünften Sitzung des Synodalen Ausschusses, die für den 21./22. November 2025 in Fulda geplant ist, soll abschließend über die Satzung entschieden werden. 

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