Limburg
Abschied in Hoffnung und Dankbarkeit
Bischof Dr. Georg Bätzing zelebrierte den Gottesdienst am Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit – einem zentralen Fest der Osterzeit, an dem die Hoffnung auf das ewige Leben und die unendliche Liebe Gottes im Mittelpunkt steht. Gleichzeitig feierte die Diözese an diesem Tag ihr Patronatsfest zu Ehren des Heiligen Georg.
Nähe zu den Menschen, Mut zum Handeln
In seiner Predigt würdigte Bischof Bätzing das Wirken des verstorbenen Kirchenoberhaupts. Papst Franziskus sei ein wahrhaftiger Zeuge des Glaubens gewesen – geschätzt für seinen Mut, seine Menschlichkeit und seine Offenheit. Das Herz der Kirche schlage in der Seelsorge und in der Zuwendung zu den Menschen in allen Lebenslagen. Wer sich geliebt fühle, erklärte der Bischof, könne Ängste überwinden und die Grenzen des eigenen Ichs zugunsten anderer überschreiten: „Um Brücken zu bauen, statt Mauern hochzuziehen.“
Auch auf das Testament des verstorbenen Papstes ging Bätzing ein. Franziskus habe darin nur seinen Bestattungswunsch festgehalten – ein Zeichen seines tiefen Vertrauens in das Versprechen der Christenheit, dass der Tod nicht das Ende, sondern der Anfang von etwas ganz Großem sei, betonte der Bischof von Limburg: „Er weist über das Ende seines Erdenlebens auf das große Versprechen hin, das den christlichen Glauben trägt: Jesus Christus lebt. Und auch du wirst leben.“
Zentrale Anliegen des Papstes in den Fürbitten
In den Fürbitten griff das Bistum zentrale Anliegen von Franziskus auf: eine hörende Kirche, ökumenische Geschwisterlichkeit, die Bewahrung der Schöpfung sowie Solidarität mit Geflüchteten, Wohnungslosen und Benachteiligten. Eine besondere Bitte erinnerte an den bürgerlichen Namen Jorge des Papstes und stellte den Heiligen Georg als Vorbild für Kinder und Jugendliche heraus: „Wir bitten dich für alle, die als Gruppen, Einrichtung oder Einzelperson den Namen Georg tragen: Möge der Heilige Georg für sie zum Vorbild in unseren Tagen werden. Befähige alle Kinder und Jugendlichen dazu, das Gute vom Bösen zu unterscheiden und stärke sie im Ringen bei Entscheidungen.“
Breite Beteiligung aus Politik und Kirche
Etwa 450 Gläubige kamen zur Gedenkfeier in den Dom, darunter zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Kirche: Hessens Kultusminister Armin Schwarz (CDU), der rheinland-pfälzische Landtagspräsident Hendrik Hering (SPD), der Landrat des Landkreises Limburg-Weilburg, Michael Köberle, der Landtagsabgeordneter Christian Wendel, die evangelische Kirchenpräsidentin von Hessen und Nassau, Christiane Tietz, sowie Dekan Johannes Jochemczyk vom Evangelischen Dekanat an der Lahn. Auch das Limburger Domkapitel, die Bistumsleitung und Vertreterinnen und Vertreter der diözesanen Gremien nahmen an dem Gottesdienst teil.
Viele Pfarreien im Bistum gestalten in diesen Tagen eigene Gottesdienste und Gebetszeiten für den verstorbenen Heiligen Vater. Eine Übersicht ist auf der Website des Bistums zu finden: https://bistumlimburg.de/news/april/abschied-von-papst-franziskus.
Hintergrund: Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit
Der Sonntag nach Ostern ist in der katholischen Kirche der göttlichen Barmherzigkeit gewidmet. Der von Papst Johannes Paul II. im Jahr 2000 eingeführte Gedenktag geht auf die Visionen der heiligen Schwester Faustyna Kowalska zurück und stellt Gottes unendliche Barmherzigkeit in den Mittelpunkt. An diesem Tag ist Weiß die Liturgiefarbe. Sie steht für Licht, Reinheit und Hoffnung sowie für die Auferstehung – ein Zeichen, das auch beim Gedenkgottesdienst für Papst Franziskus sichtbar wurde.
Hintergrund: Georgstag im Bistum Limburg
Der Heilige Georg ist der Patron des Bistums Limburg. Ihm zu Ehren feiert die Diözese traditionell am Sonntag nach seinem Gedenktag, dem 23. April, einen festlichen Gottesdienst. Der Georgstag erinnert an den Schutzpatron als Vorbild für Glaubensstärke, Tapferkeit und den Einsatz für das Gute. Der Heilige Georg steht symbolisch für die Verbundenheit der Gläubigen mit ihrem Bistum und ihrer Kirche.