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Mainz, 08.04.2025

Familienbande und Verantwortung

Zum ersten Mal haben sich Bischof Georg Bätzing und seine Cousine, die rheinland-pfälzische SPD-Chefin, Sabine Bätzing-Lichtenthäler zum gemeinsamen Interview mit der KNA getroffen.

Die beiden mögen sich und schätzen sich. Sie treffen sich regelmäßig. Dennoch kamen Bischof Georg Bätzing und seine Cousine, die rheinland-pfälzische SPD-Vorsitzende, Sabine Bätzing-Lichtenthäler nun zum ersten Mal zu einem gemeinsamen Interview zusammen. Die Idee dazu hatte die Katholische Nachrichten Agentur (KNA).

Sie sprachen über gesellschaftliche Herausforderungen, politische Verantwortung und kirchliche Entwicklungen. Dabei wurde deutlich: Trotz unterschiedlicher Aufgabenfelder verbinden die beiden nicht nur familiäre Bande, sondern auch ein gemeinsames Verantwortungsbewusstsein für das Gemeinwohl.

Kompromisse finden

Das Interview zeigt ein offenes, dialogorientiertes Miteinander – auch in Fragen, in denen Kirche und Politik unterschiedliche Positionen vertreten, etwa beim Thema Schwangerschaftsabbruch oder der Rolle der Frau in der Kirche. Beide betonten die Wichtigkeit des respektvollen Austauschs und der gegenseitigen Achtung: „Politik ist die Kunst, Kompromisse zu finden“, sagte Bätzing-Lichtenthäler. Bischof Bätzing ergänzte: „Wir reden darüber und bringen uns mit Stellungnahmen in den politischen Prozess ein.“

Angesprochen auf aktuelle gesellschaftliche Spannungen und die wachsende Polarisierung zeigten sich beide besorgt über die zunehmende Aggression im öffentlichen Raum. Der Limburger Bischof sprach sich deutlich für einen wertschätzenden Dialog aus: „Wer ernsthafte Fragen stellt, kann in den Austausch mit mir kommen.“

Waffen schaffen keinen Frieden

Auch persönliche Erfahrungen aus der Corona-Pandemie fanden Raum im Gespräch. Bischof Bätzing nannte die damalige Absage von Gottesdiensten und die fehlende Begleitung Sterbender als besonders schmerzhaft: „Das Sterben geschieht nur ein einziges Mal – da ist dann später einfach nichts mehr nachzuholen.“

Zum Thema Frieden und Waffenlieferungen an die Ukraine zeigte sich der Bischof nachdenklich: „Waffen schaffen keinen Frieden. Aber in diesem Fall ist die Unterstützung notwendig, um das Leiden der Ukraine nicht noch größer werden zu lassen.“ Gleichzeitig verwies er auf die Bedeutung der Diplomatie als Kern christlicher Friedensethik.

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