Schwalbach, 18.09.2025
Eine Chance für Neues
Pastoral, wirtschaftlich und ökologisch denken
Das Konzept ist Teil der Kirchlichen Immobilienstrategie (KIS) im Bistum Limburg und wurde in den vergangenen zwei Jahren in einer Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern aus Pfarrgemeinderat, Verwaltungsrat, Ortsausschüssen und dem Pastoralteam erarbeitet. Es nimmt die pastorale Verantwortung ebenso in den Blick wie die wirtschaftliche Tragfähigkeit und die ökologische Sinnhaftigkeit. „Wir müssen auf Veränderungen reagieren und wollen Verantwortung übernehmen – finanziell, baulich und pastoral“, betonte Pfarrer Peter Kovalcin und machte deutlich, dass mit den Veränderungen auch Trauer und Schmerz verbunden sei. Dennoch könne es kein „Weiterso” geben.
17 Gebäude im Blick
Die Pfarrei St. Anna umfasst acht Kirchorte mit insgesamt 17 Gebäuden – darunter acht Kirchen, vier Gemeindehäuser, drei Pfarrhäuser sowie zwei Wohn- bzw. Bürogebäude. Schon 2020 bestand ein Instandhaltungsstau von etwa 1,5 Millionen Euro. Heute wird er um ein Vielfaches höher sein. Steigende Energiekosten und ein defizitärer Haushalt machen ein Umdenken notwendig.
Für jedes Gebäude wurde daher eine Klassifizierung erarbeitet. Kategorie A bekommen Gebäude, die pastoral notwendig und langfristig erhalten werden sollen. Kategorie(A) bedeutet, dass die Gebäude zunächst erhalten werden sollen und es eine erneute Betrachtung in zwei bis vier Jahren geben wird. Gebäude die mit C/D bewertet sind, sollen mittelfristige oder zeitnah aufgegeben werden. Die Kategorie E weist Gebäude auf, die lokale Bedeutung oder Renditeobjekte darstellen und erhalten werden sollen. Besonders in der Pfarrei ist aktuell die Situation der Pfarrkirche St. Anna. Diese Kirche ist aktuell geschlossen, da es Probleme mit der Dachkonstruktion gibt, die genauer untersucht werden müssen. Mit Blick auf die Ergebnisse der Gutachten, könnten sich Veränderungen für das Gebäudekonzept ergeben.
Erhalt und Aufgabe
Das zentrale Pfarrbüro mit Gemeinderäumen in Braunfels, das Pfarrhaus sowie die Kirche St. Josef in Schwalbach gehören zu den Gebäuden, die für die Seelsorge unverzichtbar sind und langfristig erhalten bleiben. Auch die Kirche St. Elisabeth in Burgsolms und die Kirche Heilige Familie in Hüttenberg-Hochelheim werden weiterhin gebraucht.
Anders stellt sich die Situation an anderen Kirchorten dar: Für die Kirche St. Georg in Bonbaden, die Kirche Maria Königin in Oberkleen sowie die Kirche Maria Himmelfahrt in Leun ist eine Aufgabe vorgesehen. Für die Kirche Maria Hilf in Brandoberndorf und das zugehörige Gemeindehaus ist eine mittelfristige Abgabe im Gespräch.
Das vorgestellte Gebäudekonzept wird bis zum Jahresende 2025 in den zuständigen Gremien der Pfarrei beraten und entschieden. Danach wird es auch in Beratungen mit den Kommunen und anderen sozial-karitativen Partnern darum gehen, Perspektiven für die Gebäude zu entwickeln, die aufzugeben sind.