Nostra Aetate at 60
Was kann Nostra Aetate uns heute sagen? In unserer Zeit erfordert es Mut, sich den täglichen Nachrichten zu stellen. Die zunehmende Polarisierung kann es für Menschen unterschiedlicher Überzeugungen – insbesondere verschiedener Religionen – schwieriger denn je erscheinen lassen, einander zu verstehen. Die Beziehungen zwischen muslimischen, christlichen und jüdischen Gemeinschaften werden auf neue Weise auf die Probe gestellt. Deshalb ist es so bedeutsam, dass am 5. November 2025 Vertreter des Christentums, des Judentums und des Islam aus aller Welt – darunter Nigeria, Albanien, Israel, Polen, die USA und Indonesien – zu einer internationalen Konferenz zusammenkommen, um ihre Perspektiven zum interreligiösen Dialog auszutauschen.
Am 5. November, 9.30 bis 20.30 Uhr, tagen sie unter dem Titel Jews, Muslims and Christians: Three Faiths – One Hope, 60 Years after Nostra Aetate im Haus am Dom (Domplatz 3) in Frankfurt. Die Öffentlichkeit ist eingeladen, teilzunehmen, der Eintritt ist frei.
Das Datum ist kein Zufall: Vor genau 60 Jahren fand eine kleine Revolution an einem Ort statt, der nicht für Revolutionen bekannt ist: Am 26. Oktober 1965 wurde im Petersdom in Rom die Erklärung der katholischen Kirche zu den anderen Religionen, benannt nach ihren einleitenden Worten Nostra Aetate („In unserer Zeit“), verabschiedet. Darin nahm die katholische Kirche nicht nur eine positive Haltung gegenüber nichtchristlichen Religionen ein, sondern erkannte auch andere Religionen als echte Partner an, deren Stimmen und Perspektiven es verdienen, gehört zu werden.
Die bevorstehende Konferenz möchte diesen Geist des Dialogs weitertragen, den Text verheutigen und mit internationalen Fachleuten kontrovers diskutieren. Auf dem Podium:
・ Rabbiner Dr. Yakov Nagen, Israel
・ Dr. Mecid Ashur, Agypten
・ Prof. Dr. Scott C. Alexander, USA
・ Prof. Dr. Genti Kruja, Albanien
・ Hugh Patrick O‘Connor, Südafrika
Gemeinsam werden sie darüber nachdenken und diskutieren, was Nostra Aetate heute bedeutet – und wie jüdische, muslimische und christliche Stimmen dem Dialog in unserer Zeit neue Impulse verleihen können.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet ein Tag des Austauschs, der Reflexion und der Hoffnung – verwurzelt in der Überzeugung, dass eine respektvolle Begegnung über Traditionen hinweg nicht nur möglich, sondern unerlässlich ist.
Eine vorherige Anmeldung nicht nötig. Die Kongresssprache ist Englisch.