Standing-Ovations unter dem Kreuz

LIMBURG.- Konzert, Jubilare und Feier-Abend: Am Samstag, 14. September 2024, dem Festtag der Kreuzerhöhung, haben Besucherinnen und Besucher eine Führung durch das Bischofshaus und das Diözesanmuseum mitgemacht und den Samstag gemeinsam auf dem Domplatz ausklingen lassen. Viele Paare aus dem Bistum Limburg feierten bei einem Gottesdienst ihre goldene, diamantene, steinerne oder Gnadenhochzeit. Am Abend erklang im Limburger Dom Joseph Haydns „Stabat Mater“. Die Dommusik hatte dieses Werk gemeinsam mit dem Chor St. Martin und Kammerchor Martinis Idstein, Mitgliedern der Katholischen Kantorei Dillenburg und weiteren Sängerinnen und Sängern aus dem Bistum als Bistumsprojekt einstudiert.

Konzert der Dommusik

140 Sängerinnen und Sänger, ein Orchester mit 20 Personen und als Solisten Marina Herrmann, Anne Bierwirth, Florian Wagner und Jonathan Macker wirkten an der Aufführung des „Stabat Mater“ unter der Leitung von Domchordirektorin Judith Kunz mit. Diözesankirchenmusikdirektor Andreas Großmann begrüßte das Publikum und führte die Anwesenden in das kirchenmusikalische Werk ein. „Wenn Sie sich nach dem Konzert so fühlen, als hätten Sie einen Gottesdienst besucht, so haben wir vieles richtig gemacht“, sagte er. Haydn selbst habe seine Komposition des Stabat Mater als eine seiner besten Kompositionen bezeichnet. In dem Stück geht es um die Schmerzen Mariens bezüglich des Todes Jesu am Kreuz. Seit November des vergangenen Jahres hatten sich die Musikerinnen und Musiker auf das Konzert vorbereitet. Der Lohn: ein gut besetzter Dom und Standing Ovations zum Ende des Abends.

Tag der Ehejubiläen

Etwa 300 Ehepaare, die in diesem Jahr 50, 60, 65 oder sogar 70 Jahre verheiratet sind, feierten am Samstagvormittag einen gemeinsamen Gottesdienst mit Bischof Georg Bätzing im Limburger Dom und empfingen bei der Paarsegnung einen besonderen Segen. Wahrscheinlich, so Bätzing in seiner Predigt, hätten die Paare anlässlich ihres Ehejubiläums einen Blick zurück auf ihre gemeinsame Geschichte geworfen. „Das stärkt die Beziehung, die Gott gegründet hat und auf die Sie Ihre Ehe gebaut haben“, sagte der Bischof und wünschte den Jubilarinnen und Jubilaren Gottes Segen für die weitere gemeinsame Zeit. „Bleiben Sie der Mensch, der Sie sind und werden Sie der Mensch, den Gott aus Ihnen machen will, durch diese Ehe.“ Im Anschluss an den Gottesdienst feierten die Jubilare im Bischofsgarten miteinander.

Ökumenisches Mittagsgebet

In einem ökumenischen Mittagsgebet ging Pröbstin Henriette Crüwell von der Probstei Rheinhessen-Nassauer Land auf die gemeinsame Geschichte der Christinnen und Christen „unter dem Kreuz“ ein. Nach einer Hinführung zum Festtag durch Brigitte Görgen-Grether vom Ökumenereferat im Bistum Limburg lud die ökumenische Andacht ein, über die Bedeutung des Kreuzes für die christlichen Kirchen heute nachzudenken. „Selbst die Jünger hat es unter dem Kreuz nicht gehalten“, sagte Crüwell und unterstrich damit, dass die Vergangenheit der Kirche auch immer wieder von Krisen geprägt gewesen sei. Sie gab zu bedenken, dass diese Krisen ausgehalten werden müssten. „Aber wir haben alles, was wir brauchen, um dem Kreuz nicht den Rücken zu kehren“, sagte Crüwell und ermutigte, die Hoffnung nicht aufzugeben. Die Andacht wurde zudem von Domdekan Dr. Wolfgang Pax und Pfarrerin Monika Rupprecht, Delegierte der Evangelische Kirche in Hessen und Nassau in den Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen (ACK) Limburg und Hessen-Rheinhessen, gestaltet.

Offenes Bischofshaus und Feier-Abend

Wer am Samstag auf dem Limburger Domberg unterwegs war, hatte die Gelegenheit, das Bischofshaus zu besichtigen. Der Rundgang führte unter anderem vorbei am Speisezimmer und der Kapelle des Hauses bis hinunter in den Konradinerkeller. Den Samstag ließen einige Kreuzfestbesucherinnen und -besucher beim Feier-Abend auf dem Domplatz ausklingen. Bei einem Glas Wein, Pasta oder Kartoffelsuppe und Live-Musik genossen die Menschen die letzten Sonnenstrahlen des Tages oder nutzen die Gelegenheit, um sich vor oder nach dem Domkonzert miteinander auszutauschen.