Limburg, 07.02.2025
Wahlaufrufe
„Gerecht FAIR teilen – Gesellschaft zusammenhalten!“
KAB appelliert zur vorgezogenen Bundestagswahl 2025 an Parteien und Kandidierende
Der Diözesanverband der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) ruft dazu auf, den Wahlkampf und die Arbeit der zukünftigen Bundesregierung auf die zentralen Zukunftsaufgaben zu konzentrieren. „Gerecht FAIR teilen! Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung steht für 'Arbeiten und Leben in Würde und Solidarität', für mehr Gerechtigkeit durch sozialen Ausgleich, für Demokratie und sozialen Zusammenhalt“, so Martin Mohr, geschäftsführender Diözesansekretär der KAB Limburg.
„Die sozial-ökologische Transformation muss vorangetrieben werden mit dem Ziel: Klimagerechtigkeit!“, so der Diözesanverband der KAB. „Die Schwachen dürfen nicht wie bisher für die Reichen den ökologischen Umbau bezahlen“ und weiter: „Die Vermögens- und Erbschaftssteuer sind zu reformieren, ein sozial verträgliches und gerechtes Klimageld, finanziert aus den staatlichen Einnahmen der CO2-Bepreisung, ist einzuführen.“
Kinderarmut als Problem
Die KAB stellt auch fest, dass 2,1 Millionen Kinder und Jugendliche in Armut leben oder armutsgefährdet sind. Darüber hinaus sei die Dunkelziffer hoch, macht der christliche Sozialverband aufmerksam. „Dies ist ein unvorstellbarer Skandal in einem reichen Land und geht auf Kosten der Familien“, kritisiert Martin Mohr. „Kinderarmut gehört abgeschafft!“ Es müsse Schluss sein mit einer parteipolitischen Haushaltspolitik, die auf dem Rücken ärmerer Familien ausgetragen wird. Die KAB fordert die Einführung eines armutsfesten und die Teilhabe sichernden Kindergrundeinkommens.
Dann die Wohnraumsituation. „Menschenwürdiges Wohnen ist ein Menschenrecht“, betont KAB-Sekretär Martin Mohr. „Alle Menschen haben einen Anspruch auf bezahlbaren, geschützten und angemessenen Wohnraum. Derzeit regiert aber ein gnadenloser Wohnungsmarkt, der alle, die nicht über entsprechende monetäre Mittel verfügen, ausgrenzt und in Armut und in die Schuldenfalle treibt. Der gemeinnützige Wohnungsbau muss Vorrang haben, die soziale Wohnungsförderung deutlich ausgebaut und der »soziale Wohnungsbau« vorangetrieben werden.“
„Das Arbeitseinkommen muss für ein gutes Leben reichen“, fordert die KAB weiter. „Lohndumping gehört abgeschafft!“ Mohr bringt auf den Punkt: „Wir wollen einen gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von 18 Euro und eine grundlegende Reform des Festsetzungsverfahren für den gesetzlichen Mindestlohn.“
Tarifverträge für gerechtere Bezahlung
Die KAB fordert weiter: „Prekäre Arbeit gehört abgeschafft. Die Tarifflucht der Unternehmen muss ein Ende haben und Arbeitgeber und Branchen in die Tarifbindung gebracht werden. Die Arbeitgeber haben eine besondere Verantwortung. Wir brauchen neue gesetzliche Regelungen.“ KAB-Sekretär Martin Mohr führt aus: „Dazu gehören ein bundeseinheitliches Tariftreuegesetz, eine Verbesserung für die Allgemeinverbindlichkeitserklärung von Tarifverträgen für ganze Branchen, eine Ausweitung des Geltungsbereichs von Tarifverträgen auf alle Arbeitnehmenden, einschließlich Leiharbeiterinnen und -arbeiter und Werkvertragsnehmerinnen und -vertragsnehmer, das Verbot von Subunternehmen und ein deutlicher Ausbau des Arbeits- und Gesundheitsschutzes.“
Mohr fasst zusammen: „Diesen Ungerechtigkeiten muss durch wirksame politische Maßnahmen ein Ende gesetzt werden, und zwar jetzt sofort!“ Die Zukunft werde heute entschieden! Jetzt würden die Weichen dafür gestellt, ob wir ein solidarisches Land sind oder Diskriminierung, Rassismus und Ausgrenzung unser Land zugrunde richten. „Jetzt wird entschieden, ob die Menschenrechte für alle nicht nur auf dem Papier stehen, sondern Realität werden“, so KAB-Sekretär Mohr.
Mehr zu den politischen Positionen der KAB. www.kab-limburg.de
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Zukunft gestalten – Schuldenbremse abschaffen!
Die Katholische Arbeitnehmer- Bewegung (KAB) im Bistum Limburg spricht sich mit Blick auf die am 23. Februar stattfindende Bundestagswahl dafür aus, die Transformation der Arbeitswelt in ihrer vollen Bandbreite in den Fokus der zukünftigen Politik zu nehmen. Bereiche wie Infrastruktur, Mobilität sowie Produktionsabläufe und der Umgang mit Energie müssen vor dem Hintergrund von Klimagerechtigkeit neu ausgerichtet werden. Eine zukunftsfähige Entwicklung kann nur gelingen, wenn sie gerecht und sozial ausgestaltet ist. Das bedeutet, dass Investitionen in die Veränderung von Prozessen getätigt werden müssen. Als zentralen Schritt zum Gelingen der notwendigen Transformation der Arbeitswelt tritt der Diözesansekretär der KAB Limburg, Martin Mohr, für die Abschaffung der Schuldenbremse ein: „Die sogenannte Schuldenbremse ist eine Investitionsbremse, die kommenden Generationen schwere Lasten aufbürdet und unser Land schon jetzt in den Ruin treibt. Die dringend notwendigen Infrastrukturmaßnahmen müssen jetzt finanziert werden.“
Im Übrigen gilt: Nur wer von seinem Stimmrecht auch Gebrauch macht, kann unsoziale, radikale, nationalistische und menschenverachtende Politik verhindern. Deshalb am 23. Februar wählen gehen!
Liebe Mitglieder, liebe Wähler:innen,
unsere Arbeit im DJK-Sportverband basiert auf Werten wie Solidarität, Respekt, Toleranz und Nächstenliebe. Diese prägen unser Handeln im Sportverein und darüber hinaus. Unser Sport ist inklusiv und benötigt gerechte gesellschaftliche Rahmenbedingungen. Er lebt von der Vielfalt seiner Mitglieder und ihrem großen Engagement. Wir wollen Menschen verbinden. Wir wollen, dass Bewegung, Spiel und Sport für alle weiterhin in einem Umfeld ohne Ausgrenzung, Rassismus und Hetze möglich sind.
Die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 ist ein entscheidender Moment für unsere Demokratie, für unsere Werte als Gesellschaft und für unsere sportliche Gemeinschaft. Daher rufen wir alle dazu auf, ihr Wahlrecht wahrzunehmen und demokratische Parteien zu unterstützen, die unsere Werte teilen und sich für eine Politik des Miteinanders einsetzen. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken.
Als christlicher Verband können wir es nicht akzeptieren, dass gesellschaftliche Gruppen diffamiert und menschenfeindliche Haltungen salonfähig gemacht werden.
Unvereinbarkeit von AfD und DJK-Werten
Die AfD propagiert eine Politik, die mit den Werten der DJK in keiner Weise vereinbar ist:
Sie fördert Polarisierung und Spaltung statt Zusammenhalt und Verständigung.
Ihre Rhetorik und Programmatik widersprechen dem Grundgedanken von Respekt, Vielfalt und der Gleichwertigkeit aller Menschen.
Diese Haltung wird auch von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) geteilt, die bereits am 22. Februar 2024 in einer klaren Erklärung die Unvereinbarkeit zwischen den christlichen Grundwerten und der Politik der AfD festgehalten hat. Der DJK-Sportverband hat sich dieser Position uneingeschränkt angeschlossen und sieht es als seine Verantwortung, auf die Bedeutung einer Politik hinzuweisen, die auf Respekt, Menschenwürde und den Schutz der Schwächsten setzt.
Auch in der aktuellen Situation stehen wir für Zusammenhalt und Verständigung statt Polarisierung und Spaltung. Wir rufen dazu auf, in den Dialog zu treten, die Wahlprogramme aufmerksam zu lesen und in die kritische Diskussion zu gehen. Nur im Kontakt miteinander – und das ist eine Stärke des gemeinnützigen Sports – können wir die besten Lösungen miteinander entwickeln.
Unsere Verantwortung
Die DJK möchte alle dazu ermutigen, sich aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft zu beteiligen – durch Sport, soziales Engagement und nicht zuletzt durch die Stimmabgabe bei der Wahl. Lassen Sie uns mit einer starken demokratischen Wahlbeteiligung ein Zeichen setzen: Für Menschenwürde, für Solidarität, für eine friedliche und gerechte Zukunft.
Wählen Sie bewusst. Wählen Sie demokratisch. Wählen Sie für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft.
Für das Präsidium des DJK-Sportverbandes,
Michael Leyendecker
Präsident DJK-Sportverband
Die Katholische Stadtkirche Frankfurt macht mit der Aktion "Demokratie fällt nicht vom Himmel" aufmerksam auf die Bedeutung der freien Wahl. Was immer wie selbstverständlich vorhanden ist, nehmen wir kaum wahr – bis zu dem Zeitpunkt, an dem wir feststellen, dass es zu verschwinden droht. "Jetzt ist es soweit: Unsere Demokratie, die uns Freiheit gibt in dem, wie wir unser Leben und unser Miteinander gestalten, ist in Gefahr. Rechtsextreme, Populisten und Feinde einer offenen und diversen Gesellschaft arbeiten unverhohlen daran, sie abzuschaffen", heißt es in der Erklärung. Begleitend zum Slogan gibt es Aktionen, die die Bedeutung der Demokratie bunt im Stadtbild sichtbar machen:
- Spray-Aktionen im öffentlichen Raum mit pflanzenverträglicher Kreide – der Slogan löst sich nach und nach auf – was passiert, wenn sich Demokratie auflöst?
- Bleistifte und Sticker: Mit dem Stift machen wir unser Kreuz und gestalten mit – aber er wird immer kürzer, coole Sticker glitzern, lösen sich aber wieder ab – was können wir beitragen, um Demokratie und Miteinander dauerhaft zu fördern?
- Postkarten: Wir schreiben Erstwähler:innen an und bieten Postkarten zum Selbstverschicken.
Hier gibt es weitere Infos zur Aktion "Demokratie fällt nicht vom Himmel".
Besorgt zeigen sich das Evangelische Stadtdekanat Frankfurt und Offenbach und die Katholische Stadtkirche Frankfurt über die Debattenkultur zur Bundestagswahl am 23. Februar 2025. In einer gemeinsamen Erklärung vom 6. Februar 2025 mit dem Titel „Was auf dem Spiel steht“ heißt es: „Man hat zuweilen den Eindruck, als ginge es nicht mehr darum, sich miteinander auszutauschen und gegenseitig vom besten Argument zu überzeugen, sondern nur noch darum, einander niederzubrüllen und verächtlich zu machen.“ Menschen, die politische Verantwortung tragen, würden beschimpft, beleidigt und sogar bedroht. „Diese Entwicklung geht einher mit dem Vertrauensverlust in die Demokratie und die politischen Parteien. Stattdessen erstarken populistische Positionen, die einigen Gruppen die Menschenrechte absprechen. In der aufgeheizten Stimmung lassen sich politisch Verantwortliche zu vereinfachten und unsachgemäßen Zuspitzungen hinreißen.“ Beide Kirchen rufen daher dazu auf, „zu einer respektvollen Debatte zurückzukehren“ und „jenen Vertrauen zu schenken, die sich an den Menschenrechten orientieren, und im politischen Wettstreit Sachlichkeit, Faktenbasiertheit, Fairness und Respekt vor den Mitbewerber*innen walten lassen: damit das Gemeinwohl und der soziale Friede bei und nach der Wahl nicht unter die Räder kommen“, heißt es in der Erklärung weiter.
Als starkes Ehrenamtsnetzwerk engagieren sich die Caritas-Konferenzen Deutschlands (CKD) für die Unterstützung von Menschen in verschiedensten Lebenssituationen, die Hilfe benötigen. So sind wir deutschlandweit in vielen Orten aktiv und unterstützen auch geflüchtete Menschen in vielfältiger Weise.
Die aktuelle, polarisierende Debatte über Zuwanderung und Integration in Deutschland hat in der Gesellschaft zu Verunsicherung geführt und wirkt sich erschwerend auf unsere praktische Arbeit vor Ort aus. Unsere zahlreichen Ehrenamtlichen leisten unermüdlich wertvolle Hilfe für Menschen in Not. Unter ihnen sind viele Mitglieder und Helfer*innen mit eigener Flucht- und Migrationsgeschichte, die sich tagtäglich selbstverständlich in unsere Arbeit einbringen – auch Engagierte, die erst seit Kurzem in Deutschland leben. Wir stehen an der Seite aller, die sich für Geflüchtete engagieren.
Unsere christlichen Wurzeln sind uns als Caritas-Konferenzen bewusst. Alle Menschen sind von Gott geschaffen und Ebenbilder Gottes, unabhän-gig von Herkunft, Geschlecht, Alter, sexueller Orientierung, individuellen Fähigkeiten, Religion oder Weltanschauung. Im biblischen Buch Levitikus heißt es: „Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten; denn ihr seid selbst Fremde in Ägypten gewesen.“ (Lev 19,34) Und im Hebräerbrief wird uns in das Stammbuch geschrieben: „Vergesst die Gastfreundschaft nicht; denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt!“ (Hebräer 13,1).
Diese Werte leiten uns in unserer Arbeit und erinnern uns an die unantast-bare Würde jedes Menschen sowie die Verbundenheit aller Menschen mit-einander. Nichts rechtfertigt die Missachtung der Menschenwürde oder die Verweigerung von Schutz.
Wir appellieren an alle demokratischen Parteien, die Menschenwürde und das Grundgesetz zu achten und sich klar von Gruppen und Parteien zu distanzieren, die diese Werte verletzen.
Die CKD setzen sich weiterhin für eine Gesellschaft ein, die Schutz und Teilhabe für Menschen in Not gewährleistet. Nur gemeinsam können wir eine Gesellschaft gestalten, die von Respekt und Mitmenschlichkeit geprägt ist.
Caritas-Konferenzen Deutschlands e.V. – Bundesverband
Ludwig Reichert, stellvertretender Bundesvorsitzender
Susanne Schattschneider, Bundesgeschäftsführerin
Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V. ist überzeugt, dass die Verteilung von Macht, Zeit und Geld die Eckpfeiler für eine zukunftsfähige und gleichberechtigte Gesellschaft sind. Bei der Bundestagswahl in genau zehn Tagen, am 23. Februar 2025, können dafür die Weichen gestellt werden. Der kfd-Bundesvorstand fordert daher alle Wahlberechtigten in seinem Statement auf: Machen Sie von Ihrer Stimme Gebrauch!
"Diese Wahl nehmen wir besonders ernst. Wir sehen, dass die in Teilen als rechtsextremistisch eingestufte Partei AfD starken Zulauf hat. Unsere Werte wie Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen auf allen Ebenen in Kirche und Gesellschaft, Klimaschutz und Nachhaltigkeit sowie eine offene und vielfältige Gesellschaft erkennen wir dort nicht. Dies entspricht nicht unseren Vorstellungen von Gleichheit, Freiheit, Frieden. Schon im Mai 2014 hatten wir uns als gesamter Verband klar für einen Unvereinbarkeitsbeschluss mit der AfD ausgesprochen: Eine kfd-Mitgliedschaft ist nicht vereinbar mit einer AfD-Mitgliedschaft. Wir möchten keinen Hass und keine Hetze in unserem Land. Gelebte Demokratie und Menschenwürde müssen in unserem Denken und Handeln an oberster Stelle stehen.
Bereits Ende vergangenen Jahres haben wir unsere Postkartenaktion ‚Gleiche Macht‘, ‚Gleiche Zeit‘ und ‚Gleiches Geld‘ zur Wahl gestartet. Die gerechte Verteilung von Macht, Zeit und Geld unabhängig von Geschlecht, Religion, Hautfarbe und Herkunft sehen wir als wichtige Voraussetzung für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Werden auch Sie aktiv und stellen Sie Ihre Forderungen mit lauter Stimme bei Demonstrationen, bei Diskussionen im Familien- oder Freundeskreis oder verteilen Sie auch unsere Postkarten.
Wir wenden uns hiermit nicht nur an die kfd-Frauen: Treten Sie ein für unsere Werte, für Demokratie und Menschenwürde. Gehen Sie bitte wählen!"
Die Caritas im Bistum Limburg ruft die Bürger*innen in Hessen und Rheinland-Pfalz dazu auf, zur Bundestagswahl zu gehen und am 23. Februar 2025 die Stimme abzugeben. „Gehen Sie zur Wahl! Stärken Sie mit Ihrer Stimme unsere Demokratie“, betonen Jörg Klärner und Dr. Karl Weber, Vorstand des Caritasverbandes für die Diözese Limburg e.V.
Demokratie braucht Beteiligung
„Deutschland steht vor zahlreichen Herausforderungen, Unsicherheiten und gesellschaftlichen Problemen. Die Bundestagswahl ist eine entscheidende Weichenstellung für die Zukunft unseres Landes und das Miteinander in unserer Gesellschaft“, erklärt Jörg Klärner. „Die politischen Entscheidungen, die getroffen werden, werden das Leben vieler Menschen beeinflussen."
Dr. Karl Weber sieht einen Zusammenhang zu den aktuellen Debatten der vergangenen Wochen: „Solidarität, Gerechtigkeit und Respekt sind langfristige Zukunftswerte. Hass, Diskriminierung und Ausgrenzung greifen die Grundlagen unseres Zusammenlebens an“, so Weber.
Sozialpolitische Themen in der Bundestagswahl
Anlässlich der Bundestagswahl 2025 legt der Wohlfahrtsverband mit verschiedenen Videos den Fokus auf wichtige sozialpolitische Themen. Beim Bürgergeld plädiert der Verband für eine sachliche Debatte. Er ruft dazu auf, das verfassungsrechtlich geschützte Existenzminimum zu gewährleisten. Mögliche Reformen des Bürgergeldes dürften nicht auf Basis parteipolitischen Taktierens erfolgen, sondern müssten sich an den konkreten Unterstützungsbedarfen der Menschen sowie an wissenschaftlichen Daten orientieren.
In der Klimapolitik müsse entschiedener gehandelt werden. Notwendig sei es, Sozial- und Klimapolitik zusammen zu denken. Zugleich brauche es für die Modernisierung und Sanierung von sozialen Einrichtungen Anreize und unbürokratische Fördermittel.
Zugleich weist der Caritasverband auf Vorhaben hin, die in der jetzigen Legislaturperiode nicht mehr abgeschlossen werden konnten und nennt dazu das Gesetz zur Einführung der generalisierten Pflegefachassistenzausbildung. Der bereits vorliegende Gesetzentwurf solle nach der Wahl prioritär auf den Weg gebracht werden, um Pflegekräfte zu entlasten und die Qualität der Pflege durch eine neue Aufgabenverteilung zu verbessern.
Menschenwürde gilt für alle Menschen
Der Diözesancaritasverband wendet sich gegen eine weitere Aushöhlung des Asylrechts. Schutzsuchende müssten weiterhin Zugang zu fairen Asylverfahren haben. Zugleich sollten Zugewanderte bei der Integration unterstützt werden. Die Caritas leiste hier mit ihren Einrichtungen und Diensten einen wichtigen Beitrag.
Bundesweite Kampagne für eine starke soziale Infrastruktur
Die Caritas im Bistum Limburg ist Träger von etwa 800 Einrichtungen und Diensten in verschiedenen Bereichen der sozialen Arbeit. Mit der bundesweiten Caritas-Kampagne „Da kann ja jeder kommen. Die Caritas öffnet Türen“ macht der größte deutsche Wohlfahrtsverband im Wahljahr deutlich, dass er vorbehaltlos allen Menschen helfe. Doch um die soziale Infrastruktur langfristig zu erhalten, ist die Unterstützung der Politik unverzichtbar. „Eine leistungsfähige soziale Infrastruktur ist essenziell für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wir rufen die Politik auf, hier entschlossen zu handeln“, betonen Klärner und Weber.
Anlässlich des Internationalen Tages der sozialen Gerechtigkeit am 20. Februar ruft der Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn alle Wahlberechtigten auf, am kommenden Sonntag, den 23. Februar, ihr Wahlrecht auszuüben.
Demokratie stärken – Verantwortung übernehmen
Pfarrer Armin Sturm, Vorsitzender des Aufsichtsrates des Caritasverbandes, betont die Bedeutung der Wahl: „Die Bundestagswahl bietet uns die Möglichkeit, die Zukunft unseres Gemeinwesens aktiv mitzugestalten und ein klares Bekenntnis für eine lebendige Demokratie sowie ein solidarisches Miteinander abzugeben.“
Caritasdirektorin Stefanie Krones ergänzt: „Nur wer wählt, kann unsere Gesellschaft aktiv mitgestalten und einen Beitrag dazu leisten, dass Sachlichkeit und Professionalität die politischen und gesellschaftlichen Debatten bestimmen.“ Die Caritas sieht sich hier in gemeinsamer Verantwortung mit allen demokratischen Kräften.
Für eine offene und solidarische Gesellschaft
Sturm weiter: „Gemeinsam – auch durch unsere persönliche Wahlentscheidung – können wir die Türen zur Demokratie und zu einer solidarischen Gemeinschaft offenhalten. Parteien, die auf Angst, Verachtung und Ausgrenzung setzen, bieten keine konstruktiven Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit.“ Der Caritasverband appelliert an christliche Werte wie gegenseitigen Respekt, Achtung, Toleranz und Solidarität als Kompass für die Wahlentscheidung.
Teil der Caritas-Kampagne „Da kann ja jeder kommen“
Mit ihrem Wahlaufruf am Welttag der sozialen Gerechtigkeit unterstützt die Caritas Westerwald-Rhein-Lahn die diesjährige deutschlandweite Caritas-Kampagne „Da kann ja jeder kommen. Caritas öffnet Türen“. Die Kampagne betont die Offenheit der Caritas gegenüber allen Menschen, unabhängig von Herkunft, Religion oder sozialem Status. Das zentrale Symbol der Kampagne – die offene rote Tür – steht für christliche Nächstenliebe und die zahlreichen Hilfsangebote der Caritas.
In diesem Jahr haben die Caritas-Werkstätten eigens robuste rote Türen für die Kampagne gefertigt, die als sichtbares Zeichen für Offenheit und soziale Gerechtigkeit stehen.
Wahlbeteiligung stärkt die Demokratie
Krones abschließend: „Mit dem Gang zur Wahlurne kann jede und jeder dazu beitragen, unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung zu stärken. Wir hoffen, dass sich nach der Wahl eine Regierung bildet, die mit sachorientiertem Diskurs und demokratischer Kompromissbereitschaft nach Lösungen für die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen sucht und einen starken sozialen Zusammenhalt fördert. Bitte gehen Sie zur Wahl!“
Hintergrund zum Internationalen Tag der sozialen Gerechtigkeit
Der Welttag der sozialen Gerechtigkeit wurde 2009 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen und wird jährlich am 20. Februar begangen. Er soll auf weltweite soziale Ungleichheiten aufmerksam machen und dazu aufrufen, diese zu überwinden.
Soziale Gerechtigkeit kann in Zusammenhang mit bestehenden Ungleichheiten betrachtet werden, beispielsweise hinsichtlich Vermögensverteilung, Bildungschancen, Armutsrisiken, Zugang zum Gesundheitswesen und zum Arbeitsmarkt sowie politischer Teilhabe. Quelle: www.bpb.d