16.09.2011
Caritas wirkt und ist vielfältig
LIMBURG. „Zeigen, wie Caritas wirkt“, unter diesem Leitwort stand der Tag der Caritas am Donnerstag, 15. September. Mehr als 250 Frauen und Männer, die sich in der Caritasarbeit der Diözese engagieren, trafen sich in Limburg, feierten gemeinsam Gottesdienst und tauschten sich über ihre Arbeit aus. In der gemeinsamen Eucharistiefeier, im Vortrag und bei der anschließenden Begegnung ist deutlich geworden, wie vielfältig die Caritas im Bistum Limburg wirkt.
„Immer häufiger wird heute nach der Wirkung und den konkreten Nutzen, den finanzielle Investitionen in die soziale Arbeit bringen, gefragt“, erklärte Dr. Hejo Manderscheid, Direktor des Caritasverbandes für die Diözese Limburg. Die Wirtschafts- und Finanzkrise sei noch lange nicht ausgestanden und die Schuldenbremse zwinge die öffentlichen Haushalte auf einen Konsolidierungskurs. Die Finanzierung der sozialen Arbeit gerate noch mehr unter Rechtfertigungsdruck. Mit Blick auf diese Veränderungen und anstehenden Herausforderungen sind in den vergangenen Jahren spezifische Verfahren entwickelt worden, mit denen der wirtschaftliche Nutzen der sozialen Arbeit gemessen werden kann. Wie in der Wirtschaft werden hier die Rückläufe aus einer Investition ermittelt. Ökonomen fragen nach dem sogenannten Return on Investment (SROI).
Am Tag der Caritas gab Michael Meyer mit seinem Vortrag einen lebhaften und informativen Einblick in dieses Ermittlungsverfahren. Der Professor für Betriebswirtschaftlehre leitet die Abteilung Nonprofit-Management an der Wirtschaftsuniversität Wien und das Forschungsinstitut für Nonprofit-Organisationen. „Ausgaben für Soziales lohnen sich“, betonte Meyer. Er ist davon überzeugt, dass die Wirkungsmessung der karitativen Arbeit helfen kann, gute ? wirtschaftliche ? Argumente in der zu erwartenden Diskussion zu finden. „Geld hat für heute und wird auch künftig eine große Schlagkraft haben“, so Meyer. Die Caritas müsse selbstbewusst in diese Diskussionen gehen und brauche eine Auseinandersetzung nicht scheuen. „Sie alle tun viel Gutes. Leider reicht es heute nicht mehr aus, nur darüber zu reden, sondern es muss sich auch messen lassen“, sagte Meyer. Daher sei die Wirkungsmessung wichtig in Gegenwart und Zukunft. Liebe, ein liebevolles Miteinander, Zusammengehörigkeitsgefühl und Herzlichkeit lasse sich allerdings nur sehr schwer messen, sei jedoch charakteristisch für die Caritasarbeit. (StS)