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10.09.2011

Dr. Ernst Gerhardt mit Georgsplakette geehrt

Bischof: Ein überzeugender Georgsritter in unserer Zeit

FRANKFURT/LIMBURG. Für sein über Jahrzehnte engagiertes und verdienstvolles Wirken für die Kirche von Limburg hat Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst am Freitag Dr. Ernst Gerhardt mit der Georgsplakette des Bistums Limburg ausgezeichnet. Familie, ehemalige Kollegen, Freunde und Gefährten aus dem Berufsleben und der Arbeit in den Gremien waren erschienen und feierten den Geehrten mit stehenden Ovationen.

In seinem hauptberuflichen Einsatz für die Stadt Frankfurt und seinem ehrenamtlichem Engagement für das Bistum Limburg zeichne Gerhardt „eine große Treue zu einer einmal übernommenen Verantwortung aus“, so Tebartz-van Elst in seiner Laudatio. Die Arbeit im Diözesankirchensteuerrat, dem Gerhardt über 35 Jahre angehörte, erfordere „hohes Fachwissen und einen Blick für das, was Kirche ausmacht und in welcher Art und Weise sie ihre finanziellen Mittel einzusetzen hat“. „Besonnen urteilen, klug entscheiden, vorausschauend handeln ? dafür stehen Sie, das leben Sie, das sind Ihre Leitworte und das strahlen Sie aus, wenn es darum geht, in schwierigen Beratungen zu einer guten Lösung zu gelangen“ so der Bischof von Limburg. Ernst Gerhardt stehe für „Sachverstand, für Verlässlichkeit und Ausgewogenheit im Urteil“.

In persönlichen Worten schilderte der Geehrte sein langes Verhältnis zum Namensgeber der Plakette, dem Heiligen Georg. Schon in seiner frühen Jugend sei er mit dem Bistumspatron in Kontakt gekommen. Als Mitglied der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg habe ihn der Heilige fasziniert. Die Pfadfinder hätten zusammen gehalten auch in Zeiten des Nationalsozialismus, in der das Tragen der Pfadfinderkluft verboten war. Im Rückblick auf „mein altes Leben“, so der Geehrte, sei er zu der Überzeugung gelangt, dass Freiheit genutzt werden müsse, „auch, um Pflichten wahrzunehmen“.

Dr. Gerhard Ernst wurde am 10. September 1921 in Frankfurt / Bockenheim geboren. Er absolvierte eine Lehre als Kaufmann bei der Firma Max Braun und arbeitete dort nach abgeschlossener Ausbildung als kaufmännischer Angestellter. Nach dem Krieg kehrte er als Kaufmann und Prokurist zur Firma Braun AG zurück. Im Jahr 1960 begann Gerhardt mit seiner politischen Tätigkeit: Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1989 war er hauptamtliches Magistratsmitglied der Stadt Frankfurt. Von 1960 bis 1966 wirkte er als Dezernent für öffentliche Einrichtungen; von 1966 bis 1972 leitete er das Dezernat für Soziales, Jugend und Gesellschaft und von 1972 bis 1978 das Dezernat für Gesundheit und öffentliche Einrichtungen. Das Amt des Stadtkämmerers hatte er von 1978 bis 1989 inne.

Seit 1976 war Gerhardt ohne Unterbrechung Mitglied des Diözesankirchensteuerrates und gehörte seit seiner Gründung dem Rücklagen- und Bilanzausschuss an. Seit 23 Jahren ist er Mitglied im Vorstand des Caritasverbandes Frankfurt und Vorstandsmitglied der sozialpsychiatrischen Einrichtung „Frankfurter Werkgemeinschaft“. Gerhardt ist seit 1984 Ehrensenator der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, seit 2003 ist er Ehrendoktor der Universität Tel Aviv. Er wurde mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet und ist Träger des Komturkreuzes mit Stern des Gregoriusordens. (pa)

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