28.10.2011
Gebäude brauchen Beziehung zu ihrem Umfeld
FRANKFURT.- Der Schweizer Architekt Peter Zumthor hat , den „Kunst- und Kulturpreis der deutschen Katholiken“ im Haus am Dom erhalten. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, und der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, verliehen den mit 25 000 Euro dotierten Preis am Freitag, 28. Oktober.
„Mit dem Kunst- und Kulturpreis der deutschen Katholiken“ wollen wir Künstler würdigen, die auf herausragende Weise Themen aufgreifen, die zu einer christlich geprägten Kultur anschlussfähig sind“, sagte Erzbischof Zollitsch. Der Preis sei keine Ehrung für den Bau sakraler Gebäude, sondern ein Beitrag zur Baukultur Deutschlands. Die Entwürfe sollten Nachhaltigkeit und Humanität repräsentieren und so über sich hinausweisen.
Alois Glück nannte als Grund für die Preisvergabe: „Mit dieser Stiftung möchten wir einen Beitrag zur Förderung der Begegnung von Kirche und moderner Kultur leisten. Wir verfolgen damit die Absicht, das kulturelle Bewusstsein in der Kirche zu schärfen und die religiöse Dimension in der pluralistischen Kultur der Gegenwart zu stärken.“ Kunst und Kultur dürften von der Kirche nicht nur auf Gottesdienste oder Glauben bezogen werden. „Denn auch dort, wo Kunst autonom und ohne Anbindung an die Kirche ist, besteht eine unübersehbare Nähe“, sagte Glück.
Bei der Verleihung des Preises sagte Glück: „Peter Zumthor hat eine Gabe, nicht nur einzelne Bauwerke zu schaffen. Seine Architektur ist vielmehr voller Respekt für das bereits Gegebene, die umliegende Landschaft und die vorhandene Architektur, ja für die bestehende lokale Kultur.“ Die Architektur von Zumthor füge sich in ihr Umfeld ein und sei trotzdem etwas Neues.
Peter Zumthor freute sich über den Preis: „Ich danke Ihnen vielmals für den Preis. Das ist eine große Ehre für mich. Ich liebe Orte, ich liebe Räume und ich liebe Architektur.“ Für den Architekten brauche ein Neubau eine Beziehung zu seinem Umfeld, ansonsten wirke der Bau wurzellos, verloren und diese Stimmung übertrage sich auf die Menschen. Deshalb versuche er Gebäude zu schaffen, die sich in ihr Umfeld einfügten. (adg)