06.10.2011
Kirche im Hochtaunus stellt sich neu auf
BAD HOMBURG. ? Zum 1. Januar 2012 werden sich im Bezirk Hochtaunus die bislang sieben pastoralen Räume zu vier zusammenschließen. Damit verbunden ist zugleich der Auftrag zur Pfarreiwerdung. Dieser Prozess soll bis Ende 2015 abgeschlossen sein. Ab 2016 wird es im Bezirk Hochtaunus dann noch vier Pfarreien geben. Dies hat Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst im Nachgang der Visitation des Bezirks durch Weihbischof Thomas Löhr und nach Sichtung, Einschätzung und Bewertung der Stellungnahmen des Bezirkssynodalrates und der Pastoralausschüsse entschieden. „Kirche muss sich neu aufstellen“, sagte bei der Präsentation der Entscheidung am Mittwoch, 5. Oktober, Gerhard Buballa, Stabsstelle „Kirchliche Planung und Entwicklung“ im Bischöflichen Ordinariat in Limburg. Es gelte, inhaltlich und strukturell den Wandel zu gestalten, statt ihn zu erleiden.
Wie Bezirksdekan Paul Lawatsch erläuterte, wird der neue pastorale Raum Bad Homburg-Friedrichsdorf aus den jetzigen Räumen Bad Homburg und Friedrichsdorf gebildet, der neue pastorale Raum Königstein-Kronberg-Schloßborn aus den jetzigen Räumen Kronberg-Königstein und Teilen von Schloßborn-Schmitten. Der neue pastorale Raum Usinger Land-Schmitten bildet sich aus den jetzigen Räumen Usinger Land und Teilen von Schloßborn-Schmitten. Der pastorale Raum Oberursel-Steinbach bleibt bestehen. Die jeweiligen priesterlichen Leiter sitzen in St. Marien in Bad Homburg, St. Marien in Königstein, St. Marien in Neu-Anspach und in St. Ursula in Oberursel. Hier wird jeweils auch der künftige Sitz des Pfarrers, der Ort des Pastoralteams und des zentralen Pfarrbüros sein. Die dazu gehörigen vier Kirchen sind die Pfarrkirchen der künftigen neuen Pfarreien. Mit der Aufhebung der bisherigen Pfarreien verlieren die anderen Kirchen den Status der Pfarrkirche. Sie bleiben aber weiterhin Kirchen vor Ort, in denen Sakramente gespendet und Gottesdienste gefeiert werden.
Dass hier kirchliches Leben erhalten werden müsse, betonte Paul Freiling, Vorsitzender der Bezirksversammlung Hochtaunus. Außerdem gelte es, eine adäquate Struktur der Mitwirkung zu schaffen: „Das wird die Herausforderung der nächsten Jahre für unsere synodalen Gremien sein“, sagte Freiling, der sich zugleich zuversichtlich zeigte: „Es wird uns gelingen.“ Im nötigen verstärkten Engagement der Laien vor Ort eröffneten sich auch neue Chancen.
Weitere Entscheidungen fallen im Prozess der Pfarreiwerdung an, zum Beispiel darüber, ob es zusätzliche Dienstsitze für Hauptamtliche in der Pastoral geben wird sowie vorübergehend noch besetzte Pfarrbüros neben dem zentralen Pfarrbüro. Außerdem sind Orte geplant, an denen „Kontaktstellen“ mit festen Sprechzeiten eingerichtet werden. Nicht entschieden ist zudem, an welchen Orten Ortsausschüsse gebildet werden.