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20.01.2012

"Den auferstandenen Christus im Blick"

Bistum nimmt Abschied von Domkapitular Willi Hübinger

LIMBURG. Das Bistum Limburg hat Abschied von Domkapitular Willi Hübinger genommen. Am Freitag, 20. Januar, hielt Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst im Hohen Dom zu Limburg das Pontifikalrequiem für den Verstorbenen. Anschließend wurde der Seelsorger, der am 11. Januar im Alter von 65 Jahren nach langer, schwerer Krankheit starb, auf dem Domherrenfriedhof neben der Limburger Kathedrale beigesetzt.

Bischof Tebartz-van Elst erinnerte in seiner Predigt an die verschiedenen Lebensstationen des Verstorbenen und würdigte seinen Dienst für Gott und die Kirche von Limburg. Der Seelsorger habe Christus durch "einen zugewandten Blick, durch den Fleiß und Einsatz aller Kräfte für die Kirche" und durch Hingabe verkörpern wollen. Eine große Bedeutung habe dabei für ihn die Liebe zum Auferstandenen und der Blick auf das Kreuz Christi gehabt: "Domkapitular Willi Hübinger war Weltpriester im besten Sinn des Wortes", sagte der Bischof. Er sei kein Mann von Welt im Sinne dieser Welt gewesen, sondern habe vielmehr gewusst, dass die vertikale Ausrichtung des Kreuzes Christi horizontale Auswirkungen haben muss. Er habe die Querbalken des Kreuzes als die ausgestreckten Arme Christi verstanden, die die Welt in ihm zusammenhalten wollen. Aus diesem Verständnis heraus, habe er sich für den Aufbau der kirchlichen Partnerschaften mit den Diözesen Kosice in der Slowakei und Alaminos auf den Philippinen eingesetzt. Diese Partnerschaften seien ein Segen für die Kirche von Limburg. Als Leiter des Dezernates Grundseelsorge habe Hübinger mit Verantwortung für die Struktur der Seelsorge in der Diözese getragen und mit den Pastoralen Räumen sei vor Jahren ein Fundament gelegt worden, auf das heute aufgebaut werden könnte. Hübinger sei mit ganzen Herzen Pfarrer, Pastor und Hirte gewesen und habe Wert auf die Communio, die Gemeinschaft im Pfarrhaus, in der Pfarrei, im Dekanat und im Bistum gelegt. Bei seinen Besuchen, in den Begegnungen und in Gesprächen habe der Bischof immer die große Dankbarkeit des Verstorbenen gespürt. "Seine Dankbarkeit ließ begreifen, wie sehr die gekreuzten Balken zum Knotenpunkt einer Liebe werden, die aus Glauben ein Netz mit doppeltem Boden schaffen, wo es eng wird im Leben", sagte Tebartz-van Elst.

Willi Hübinger wurde am 22. Mai 1946 in Montabaur geboren. Nach dem Studium und der Priesterweihe kam er als Seelsorgepraktikant nach Frankfurt und wurde im September 1971 Kaplan in Hofheim. Von 1973 bis 1975 war er Bezirksvikar und Jugendpfarrer im katholischen Bezirk Main-Taunus und von November 1975 bis 1983 Stadtvikar und Jugendpfarrer in Frankfurt. Im Oktober 1983 übernahm er als Pfarrer die Seelsorge in den Pfarreien Frankfurt-Schwanheim und Frankfurt-Goldstein. Insgesamt 14 Jahre wirkte er in den beiden Pfarreien. Von 1992 bis 1997 war er Dekan im Dekanat Frankfurt-Süd und von 1994 bis 1999 ständiger Vertreter des Stadtdekans in Frankfurt. Bischof Dr. Franz Kamphaus holte den Seelsorger nach Limburg ins Bischöfliche Ordinariat: Von 1997 bis August 2006 leitete er das Dezernat Grundseelsorge. Im November 1997 wurde er Domkapitular im Hohen Domkapitel zu Limburg und von 2006 bis 2008 war er Bischofsvikar für den synodalen Bereich sowie Leiter des Diözesansynodalamtes. Willi Hübinger zog sich 2008 aus gesundheitlichen Gründen aus dem Domkapitel und der Bistumsleitung zurück. Seitdem lebte er im Ignatius-Lötschert-Haus der Barmherzigen Brüder in Horbach. (StS)

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