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09.07.2012

Familien unterstützen - Kinder fördern

Bistum legt Statistik zu katholischen Kindertagesstätten vor

LIMBURG. In den 280 Kindertageseinrichtungen in katholischer Trägerschaft im Bistum Limburg wurden Ende des letzten Jahres 18.414 Kinder betreut und damit 100 Kinder mehr als im Vorjahr. Das geht aus einer Statistik zu den KiTas hervor, die das Bistum Limburg jetzt vorgelegt hat: In der Trägerschaft von Kirchengemeinden befinden sich 243 Einrichtungen, 26 Einrichtungen werden von den Caritasverbänden getragen und 11 Kindertagesstätten liegen in der Trägerschaft von anderen katholischen Verbänden und Institutionen.

Nach kirchlichem Selbstverständnis stehen bei der Betreuung in einer Kindertagesstätte das Wohl des Kindes und die Sorge um seine ganzheitliche Entwicklung im Mittelpunkt. Zu diesem Selbstverständnis gehört auch das partnerschaftliche Miteinander mit den Eltern, die in ihrer Verantwortung für das Gedeihen ihrer Kinder unterstützt werden. Katholische Kindertagesstätten richten sich an den Bedürfnissen von Familien aus und gestalten ihr Angebot bedarfsgerecht. Inzwischen bieten 274 KiTas eine Mittagsversorgung an. Konkret werden täglich 10.700 Kinder, das sind 58,1 Prozent aller betreuten Kinder, mittags verköstigt. Im Jahr 2010 lag der Anteil noch bei 54,8 Prozent. Immer mehr Einrichtungen, derzeit 160, werden für die Betreuung von unter Dreijährigen baulich und konzeptionell ausgerüstet, so dass den Lebenssituationen von Familien besser entsprochen werden kann. Zugleich reagiert die Kirche mit ihrem Angebot auf politische Vorgaben und entwickelt ihr katholisches Profil im Hinblick auf die Betreuung von Kleinkindern. Zurzeit werden in katholischen KiTas im Bistum Limburg 1.618 Kinder unter drei Jahren betreut und damit gegenüber dem Vorjahr 7,8 Prozent mehr. Dieser Trend bezeugt das Vertrauen, das Eltern in katholische KiTas setzen.

Katholische KiTas sehen ihre Aufgabe nicht nur in der Versorgung und Betreuung von Kindern, sondern sie verstehen sich als Erfahrungsorte des Glaubens. Den Kindern soll ein geistlicher Zugang zur Welt eröffnet werden; die Fragen des Lebens sollen auf kindgerechte Art gestellt und beantwortet werden. Dazu gehört die bewusste Gestaltung des Kirchenjahres mit seinen Festen, Gottesdiensten und Gebeten und den geprägten Zeiten vor Ostern und Weihnachten. Die Kinder lernen Rituale und Symbole des christlichen Glaubens kennen und bekommen vermittelt, wie im alltäglichen Miteinander christliche Werte gelebt werden können: von der Versöhnung bei Streit bis zur Verantwortung für Schwächere oder der Vermeidung von Ausgrenzung. Die Einrichtungen pflegen ein klares katholisches Profil und sind zugleich offen für Kinder anderer Religionen und Überzeugungen. Diese Offenheit bei klarer eigener Identität wirkt auf Eltern aus nicht-katholischen Familien einladend, die ihre Kinder gern den KiTas anvertrauen. So gehören 63,3 Prozent aller betreuten Kinder den christlichen Konfessionen an; 14,4 Prozent der Kinder sind muslimischen Glaubens und 3,1 Prozent gehören anderen Religionen an. Bei einem Anteil von insgesamt 19,2 Prozent ist die Konfession nicht bekannt oder sie gehören keiner Religionsgemeinschaft an.

Ein weiteres Indiz für die Offenheit und Integrationsfähigkeit der KiTas ist die Zahl der Kinder, bei denen Deutsch nicht die Muttersprache ist. Im Bistum Limburg sind das 6.359 Kinder, also 34,5 Prozent der insgesamt betreuten Kinder. Der Anteil der Kinder nichtdeutscher Staatsangehörigkeit oder doppelter Staatsangehörigkeit liegt bei 17,1 Prozent. Zum Alltag in katholischen KiTas gehört auch das Miteinander mit Kindern mit Behinderung. Durch die Betreuung von Kindern unterstützt das Bistum Limburg auch Alleinerziehende enorm. Rund 12 Prozent der Kinder wachsen bei einem alleinerziehenden Elternteil auf. Gerade bei den Alleinerziehenden, die auf eine Erwerbstätigkeit angewiesen sind, leisten die KiTas einen unverzichtbaren Beitrag zum gesunden und ausgeglichenen Aufwachsen der Kinder und helfen Vätern und Müttern, ihre elterliche Verantwortung mit der notwendigen Erwerbsarbeit vereinbaren zu können. Mittlerweile sind bei 53,4 Prozent der Familien beide Eltern berufstätig.

Auch für pädagogische Fachkräfte sind die katholischen KiTas offenbar attraktiv. So arbeiten in den 280 Einrichtungen im Bistum 2.804 pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, 101 mehr als im Vorjahr. Hinzu kommen 123 Mitarbeiter junge Frauen und Männer, die ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren oder im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes angestellt sind. Weiterhin sind 335 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Küchenpersonal und über 130 Praktikantinnen und Praktikanten im Rahmen ihrer Ausbildung zur Sozialassistenz oder zur Erzieherin und zum Erzieher in den KiTas tätig. Damit sind katholische Kindertagesstätten für Pädagogen ein qualifizierter und qualifizierender Arbeitgeber. Professionelle Betreuung von Kindern und die vielfältige Unterstützung von Eltern werden gesellschaftlich zunehmend gewertschätzt und erwartet. An dieser Entwicklung beteiligen sich auch die katholischen Einrichtungen. Bereits sieben Einrichtungen sind als Familienzentrum anerkannt und bündeln Angebote rund um das Familienleben und die Entwicklung der Kinder. (pa)

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