Suchwort eingeben

12.03.2012

Fröhliche Premiere in Wiesbaden

Philippinische Katholiken feiern Gottesdienst in St. Andreas

WIESBADEN. ? Den Menschen, die an diesem Samstagnachmittag zur Kirche St. Andreas kommen, ist die Freude ins Gesicht geschrieben. Fröhlich begrüßt werden sie von einem jugendlich wirkenden Pater, der viele der Besucher umarmt und ganz persönlich empfängt. Pater Benedicto Urbano Pola (37), von allen nur Father Beni genannt, ist seit einem Jahr für die Philippinenseelsorge im Bistum Limburg zuständig. Auch er freut sich sichtlich über die Premiere: Zum ersten Mal wird an diesem Samstag, 10. März, in Wiesbaden für philippinische Katholiken ein eigener Gottesdienst angeboten. Rund 150 Gläubige, viele Frauen, auch ein paar Familien mit Kindern, haben sich dafür nicht nur von Wiesbaden aus, sondern von der ganzen Region bis aus Mainz auf den Weg gemacht.

Dass hier nicht die deutsche Gottesdienstgemeinde zusammen gekommen ist, wird auf den ersten Blick in der Kirche deutlich: „Buksan ang aming isip“ heißt die erste Zeile des Eingangsliedes in Tagalog, das ? wie auf den Philippinen üblich ? für alle zum Mitlesen und Mitsingen an die Wand projiziert wird. Angestimmt wird es vom Chor der philippinischen katholischen Gemeinde aus Frankfurt, die auch darüber hinaus gut vertreten ist ? „schon aus Solidarität“, wie Peter Eisner sagt. Er ist ehrenamtlich Beaufragter für die Partnerschaft des Bistums Limburg mit dem Bistum Alaminos, aus dem auch Pater Benedicto stammt. „Wir haben lange auf diesen Nachmittag gewartet“, sagt Eisner in der Kirche und kündigt an, dass künftig jeden zweiten Samstag in St. Andreas ein Gottesdienst gefeiert wird. „Sagen Sie es weiter!“, fordert er die Gläubigen auf, die von Gemeindereferentin Bernarda Westrup herzlich in St. Andreas begrüßt werden.

„I`m so happy to be here“, fasst Pater Benedikt anfangs seine Gefühle in Worte ? und wechselt, wie während des gesamten Gottesdienstes, vom Englischen in Tagalog, die auf den Philippinen am weitesten verbreitete Sprache, die auch hier offenbar von allen verstanden wird. Den wenigen deutschen Besuchern bleibt verschlossen, worüber da immer mal wieder geschmunzelt und laut gelacht wird, aber die Stimmung überträgt sich mühelos auf alle Anwesenden, nicht zuletzt beim gemeinsamen Friedensgruß.

Und mit dem Schlusssegen ist das Treffen noch lange nicht vorbei: „Jetzt gibt es das Picknick“, freut sich Eisner: „Das ist immer bestens vorbereitet, denn Gastfreundschaft und gegenseitiges Bewirten wird auf den Philippinen ganz groß geschrieben“, weiß er von seinen zahlreichen Besuchen im Land. Für die in Deutschland lebenden philippinischen Christen habe der Austausch untereinander und mit dem Pater eine ganz besondere Bedeutung: „Das ist für sie reinste Seelensorge.“ (rei)

Zum Anfang der Seite springen