Karfreitagsliturgie im Limburger Dom

LIMBURG. Weltweit gedenken am Karfreitag die Christen des Kreuzestodes Jesus. Sie versammeln sich um 15 Uhr, der Todesstunde des Gottessohnes, und feiern den Großen Kreuzweg. Im Hohen Dom zu Limburg brachte Weihbischof Dr. Thomas Löhr zu Bewusstsein, dass die Kirche aus der Liebe Jesu Christi geboren sei, die selbst der Tod nicht auslöschen konnte: "Wir verdanken uns und unser Leben der liebenden Hingabe Jesu am Kreuz. Aus ihr stammen wir", so Löhr. Jesus herrsche nicht von oben herab. Er habe sich erniedrigt in der Fußwaschung und sei erniedrigt, verspottet und geschlagen worden. Die Menschen müssten "neu lernen", dass nicht die Macht der Mächtigen die Welt rette, sondern sich der ans Kreuz genagelte Jesus noch in seiner Ohnmacht den Menschen zuwende. "Als Christen haben wir die Sendung, Zeugnis von der Liebe Gottes zu geben: und zwar in Worten und in Taten liebender Zuwendung." Zu diesem Zeugnis gehöre auch die Hoffnung. "Das sind wir der Welt schuldig. Dass wir nicht bei uns stehen bleiben, sondern dahin gehen, wo Not ist und Leid, eben bis unter das Kreuz", so der Weihbischof. Die Liebe des Gottessohnes zu den Menschen sei so weit gegangen, dass er bis in allen menschlichen Schmerz hinein mitgefühlt und sich ihm ausgesetzt habe. In Jesu Leiden sei "das Grauen der gesamten Menschheit enthalten". Niemand leide mehr, ohne dass Jesus mit ihm seine Verlassenheit teile. Wie schwer es falle, im Leiden dabei zu bleiben, wirklichen Anteil zu nehmen, erlebten Menschen täglich. So sei es leichter, sich wie Petrus, wie es in der Bibel wörtlich heißt, am Feuer zu wärmen, als sich dem Leid auszusetzen. Die Christen seien aufgerufen, Menschen in den Situationen des Leids die Arme auszustrecken und sie die Liebe Gottes spüren zu lassen. Die Verbundenheit mit dem Leiden Jesu drücken die Gläubigen am Karfreitag in der Kreuzverehrung aus, indem sie sich vor dem Kreuz verneigen. Im Hohen Dom zu Limburg knien die Gläubigen vor der nieder Staurothek, die Elemente des Kreuzes Jesu birgt. (pa)