04.11.2012
Kette von Zeugnissen des gelebten Glaubens
NIEDERZEUZHEIM - Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst hat mit den Katholiken in Niederzeuzheim das 275. Jubiläum der Pfarrkirche St. Peter gefeiert. Das festliche Pontifikalamt mit dem Bischof von Limburg am Sonntag, 4. November 2012, war Höhe- und Schlusspunkt der Feierlichkeiten im Jubiläumsjahr.
"Das 275-jährige Bestehen der Pfarrkirche St. Peter in Niederzeuzheim zeigt, wie viel der Glaube den Menschen hier bedeutet und wie sehr er ihr Zusammenleben prägt", sagte Bischof Tebartz-van Elst. In seiner Predigt nahm der Bischof die Geschichte der Pfarrei in den Blick, die sich bis ins achte Jahrhundert zurückverfolgen lässt: St. Peter in Niederzeuzheim zählt zu den ältesten Pfarren des Bistums. Auf den Fundamenten einer alten Holzkirche errichteten die Gläubigen im Jahr 1737 eine neue Kirche, die nun seit 275 Jahren besteht. "275 Jahre Pfarrkirche St. Peter in Niederzeuzheim, das sind elf Generationen seit Weihe der Kirche und eine Kette von Zeugnissen für den gelebten Glauben", so Tebartz-van Elst. Elf Generationen hätten den Ort geprägt und zu einem beseelten Ort des Glaubens, des Gebetes und der Gemeinschaft gemacht. "Hier hallt das Echo des Glaubens", sagte der Bischof. Dies spiegle sich auch im aktiven Leben der Pfarrgemeinde, das sich durch zahlreiches ehrenamtliches Engagement auszeichnet, wider.
"Gott ist treu"
Im Jubiläum sieht Bischof Tebartz-van Elst auch die Möglichkeit, den Aufbruch im Glauben stets neu zu wagen und sich als Glaubende auf den Weg Gottes einzulassen. Ein Jubiläum wolle immer auch zum Glauben provozieren, denn es wolle deutlich machen, dass der Glaube weitergehen soll. "Christen sind Anwälte des Anfangs", erklärte der Bischof. Jeder Anfang sei Erinnerung und Vergegenwärtigung zugleich. Der Bau der Kirche in Niederzeuzheim vor 275 Jahren zeuge von einer inneren Begeisterung für Gott und den Glauben. Die Erbauer wollten damit, "der Wohnung Gottes unter den Menschen einen Raum geben". Der Kirchenbau sei daher eine Entscheidung aus dem Glauben heraus gewesen. "Diese Botschaft gilt auch uns heute. Das Leben aus dem Glauben ist die Gewissheit, dass Gott jederzeit neu mit uns anfangen will", so Tebartz-van Elst. Die Erinnerung an den Anfang sei gerade auch in Zeiten des Umbruchs wichtig. Christen müssten daher auch immer "Boten für das Bleibende sein". In vielen Bereichen seien zurzeit Abbrüche und Zusammenbrüche erfahrbar. Viele Beziehungen brechen auseinander und manches gehe in die Brüche. Daher brauche es heute Frauen und Männer, die treu zu Gott und zu ihren Entscheidungen stünden. "Bleiben gehört zum Glauben und gelebte Treue macht das Leben reich, denn als Christen dürfen wir und der Treue und Liebe Gottes sicher sein", sagte der Bischof. 275 Jahre katholische Kirche St. Peter in Niederzeuzheim seien auch deshalb ein "Zeugnis des Weges, den Gott mit den Menschen im Ort gegangen ist".
Seit September hat die Pfarrei St. Peter das Jubiläum ihrer Pfarrkirche gefeiert: Besonders die Kirmes vom 7. bis 10. September stand ganz im Zeichen des 275-jährigen Bestehens. Im kommenden Jahr wird es in St. Peter ein Konzert der Limburger Domsingknaben geben. (StS)
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