07.06.2012
Nicht den falschen Herren dienen
FRANKFURT.- Mit Prozessionen und großen Festgottesdiensten unter freiem Himmel haben die katholischen Gemeinden in Frankfurt am Donnerstag, 7. Juni, das Fest Fronleichnam gefeiert. Vor rund 2 000 Gläubigen auf dem Römerberg warnte der Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz davor, den „falschen Herren zu dienen“. Er rief zu einer „Unterscheidung der Geister“ auf und forderte, nicht den Verführern zu folgen, die sich „stark wie Rambo“ zeigten, aber nur leere Heilsversprechen bereithielten. Dem Hochmut der Herrscher müsse man widersagen, der „starken Stimme Gottes, einer Stimme der Liebe, die alles vermag“, könne man dagegen unbesorgt folgen.
Der Freiluftgottesdienst und die anschließende Prozession am Main entlang in den Kaiserdom standen unter dem Motto "?Deinem Hirten und Ernährer“. Das Fest Fronleichnam wird zur Erinnerung an die Einsetzung des Altarsakraments gefeiert. Die Kollekte kommt der Ökumenischen Kinderhilfe in Weißrussland zugute.
Im Anschluss an den Gottesdienst feierten die Katholiken bei einem bunten Fest auf dem Domplatz. Auch in den meisten anderen katholischen Gemeinden Frankfurts gab es an Fronleichnam festliche Gottesdienste und Prozessionen, oft verbunden mit Gemeinde- und Pfarrfesten.
Fronleichnam ? Prozession als gelebtes Christentum
Fronleichnam wird seit dem 13. Jahrhundert in der katholischen Kirche als Fest des Leibes Christi jedes Jahr am zweiten Donnerstag nach Pfingsten gefeiert. Der Name leitet sich vom Mittelhochdeutschen `vronlichnam` (Leib des Herrn) ab. Seinen besonderen Charakter bekommt das Fest bis in die heutige Zeit durch die feierliche Prozession zum Ende des Osterfestkreises. Dabei wird der nach katholischem Glauben in einer geweihten Hostie anwesende Leib Christi in einer kostbaren Monstranz unter einem Baldachin durch die Straßen und Felder getragen.
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