05.10.2012
Pater Amandus Hasselbach ist tot
FRANKFURT - Das Bistum Limburg trauert um Pater Amandus (Kurt Heinrich) Hasselbach. Der Seelsorger ist am 28. September im Alter von 77 Jahren in Frankfurt verstorben. Mit seinem Tod verliert die Diözese einen engagierten Priester und mutigen Glaubenszeugen.
Geboren wurde Pater Amandus am 20. Juni 1935 in Wiesbaden. Geprägt durch die christliche Erziehung seiner Kinderschwester, wusste Hasselbach schon im Alter von zehn Jahren, dass er Ordensmann werden wollte. Im Kolleg der Kapuziner in Bensheim war er angekommen "Ich fing erst richtig an zu leben, als ich in den Orden eintrat." Am 30. März 1963 wurde Pater Amandus von Bischof Joseph Höffner in Münster zum Priester geweiht und wirkte danach als Seelsorger in der Raphaels-Klinik in Münster.
Schon während des Philosophiestudiums der Kapuziner engagierte sich Pater Amandus für die Missionspublizistik. Diese Arbeit begleitete ihn auch während seiner Arbeit in der Missionsprokura der Kapuziner in Münster. 1964 begründete er die Zeitschrift "Kontinente" und auf ihn geht auch der erste KAPUZINER zurück, eine regelmäßige Veröffentlichung für die Wohltäter und Freunde der Kapuziner. Gleichsam übernahm er die Öffentlichkeitsarbeit des Ordens.
Von 1977 bis 1991 war er Guardian der Brüdergemeinschaft der Kapuziner in Frankfurt. Die Arbeit mit gehörlosen Menschen war ihm dabei ein besonderes Anliegen. Gemeinsam mit Christina Kupczak gründete Pater Amandus die Gehörlosengemeinschaft PAX, zur Förderung der Entwicklung der deutschen Gebärdensprache. Ziel war die Einsetzung für das Menschenrecht auf die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben, durch eigene Sprache und Ausdrucksform.
Pater Amandus Anliegen war es das Evangelium mitten in der Stadt zu verwirklichen. Das erreichte der Seelsorger als Ratgeber im Hessenfernsehen in der Sendung "Lebensberatung" und in der Entwicklung der Frankfurter Evangelienspiele, ein großes Straßentheater mit über 120 Mitwirkenden verschiedener Kulturen und Ländern. Für seine Verdienste wurde Pater Amandus 1996 die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt verliehen. Um seinem Lebenswerk der Gehörlosenseelsorge Bestand zu verleihen gründete der Seelsorger 2006 den Verein Lukas 14, zur Förderung von Kulturen und Integration von Menschen mit Behinderung.