15.10.2012
Plurale Gesellschaft nicht "verteufeln"
Vatikanstadt - Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hat sich gegen eine pauschale Verurteilung der pluralen Gesellschaft gewandt. Die Säkularisierung dürfe nicht einfach "verteufelt" werden, sagte Tebartz-van Elst am Rande der Weltbischofssynode in Rom. Sie habe zwar zu einer Relativierung traditioneller Werte geführt, aber auch die Voraussetzung geschaffen, "sich in Freiheit für das Evangelium zu entscheiden". Die Kirche müsse die fortschreitende Entchristlichung differenziert betrachten. Nur so könne sie Anknüpfungspunkte für eine zeitgemäße Glaubensverkündigung finden, sagte der Bischof.
Tebartz-van Elst nannte das Treffen von rund 260 Bischöfen sowie 140 Fachleuten und Beobachtern im Vatikan eine "überwältigende Erfahrung". Die Synode 50 Jahre nach Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils sei ein "Konzil im Kleinen". Der Limburger Bischof nimmt zusammen mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, und dem Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode als Delegierter der Bischofskonferenz an der Versammlung zum Thema Neuevangelisierung teil. Der Kölner Kardinal Joachim Meisner wurde von Papst Benedikt XVI. persönlich als Synodenvater berufen. (KNA)
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