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11.09.2012

Türöffner des Glaubens

Mehr als 380 Religionslehrer beim Tag der Religionspädagogik

LIMBURG - "Sie sind unverzichtbare Mitarbeiter für die Glaubensweitergabe", lobte Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst die Arbeit der Religionspädagogen aus dem Bistum Limburg. Religionslehrer seien Helfer "damit Gott in Kirche und Gesellschaft nicht klein geredet werde". Die innere Vergewisserung des Glaubens sei ein wichtiger Dienst am Menschen, so der Bischof von Limburg beim Tag der Religionspädagogik in der 54. Kreuzwoche. Mehr als 380 Religionspädagogen waren am Dienstag, 11. September, in die Bischofsstadt gekommen.

"Der Glaube ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr", erklärte Professor Dr. Dr. Thomas Marschler. Er unterrichtet an der Universität Augsburg Systematische Theologie und sprach in Limburg über die Gabe und Weitergabe des Glaubens. Der Glaube nehme den ganzen Menschen in Anspruch und sei eine Gabe, die zur Weitergabe antreibe. "Unser Ja zum Glauben setzt immer schon das Ja Gottes zu uns Menschen voraus", so Marschler. Der Glaube könne weder von der Kirche noch von Religionslehrern oder Theologen produziert werden. Er müsse immer erbetet und vermittelt werden. Der Glaube sei ein Geschenk Gottes und auch die Kirche, sei durch die Selbstmitteilung Gottes beschenkt worden. Thomas Marschler ging auch auf das Credo, das Glaubensbekenntnis der Kirche ein. "Die Aussagen des Credos sind nicht leicht zu verstehen und zum Glaubensleben gehören immer auch Brüche", so der Theologe. Das Credo sei das "Echo der Selbstmitteilung Gottes" und es könne eine Hilfe sein, um zum Glauben zu kommen. Glauben sei immer auch ein Prozess und ein Weg, der die ganze Person und deren freien Willen brauche. "Als Religionslehrer und Theologen können und wollen wir niemanden zum Glauben zwingen", so Marschler. Er sieht den Religionsunterricht vielmehr als einen Türöffner zum Glauben hin. Den Schritt zum Glauben hin müsse jeder Mensch selbst gehen. Glaube müsse immer ein Akt personeller Freiheit sein, der auf einer lebendigen Beziehung aufbaue.

Höhepunkt des Tages der Religionspädagogik war das festliche Pontifikalamt mit Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst im Hohen Dom zu Limburg. In der Liturgie überreichte der Bischof 60 Religionslehrern die Missio canonica und beauftragte sie zum Religionsunterricht im Bistum Limburg. In seiner Predigt lud der Bischof die Religionspädagogen ein, immer wieder im Unterricht von Gott und gemeinsam mit Schülern auch mit Gott zu sprechen. "Wo Gott im Sprechen der Menschen seinen Namen verliert, verschleiern Menschen sein Angesicht", so Tebartz-van Elst. Von Gott zu sprechen hingegen bedeute, ihn beim Namen zu nennen, so wie er sich in Jesus Christus offenbart habe. Das Credo der Christen sei immer ein Ereignis in der ersten Person Singular und ein Bekenntnis immer Ausdruck von Beziehung. "Wo im Leben wie im Glauben Beziehung zum Bekenntnis wird, bekommt die Liebe einen Namen und die Wahrheit Worte", sagte der Bischof. Gott dürfe nicht zum namenlosen Wesen heruntergestuft werden. Es brauche Gesichter und Stimmen und der Religionsunterricht müsse immer auch ein Bekenntnisfach sein. "Von Gott angemessen reden, kann nur der, der auch mit ihm im Gebet spricht", sagte der Bischof.

Die Suche und Frage vieler junger Menschen nach einem "Mehr" brauche Zeugen, die zeigen, dass Gott der Gott der Christen mehr ist, als ein höheres Wesen. Religionsunterricht setze auf das Credo der Lehrkräfte. "Es braucht Ihr Bekenntnis aus der Mitte der Kirche, damit junge Menschen in Jesus Christus das menschliche Angesicht Gottes in Ihrem Blick und in Ihren Worten vernehmen", betonte Bischof Tebartz-van Elst.

Weitere Informationen zur Kreuzwoche und zum Kreuzwoche im Internet unter <link http: www.kreuzfest.bistumlimburg.de external-link-new-window>www.kreuzfest.bistumlimburg.de. (StS)

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