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05.04.2012

"Tut dies zu meinem Gedächtnis!"

Kirche von Limburg tritt ein in die Feier der Drei Österlichen Tage

LIMBURG. Am Gründonnnerstag hat die Kirche von Limburg in einem Abendmahlsamt im Hohen Dom zu Limburg des letzten Abendmahls Jesu gedacht und ist in die Feier der Drei Österlichen Tage eingetreten. Wie Jesus im Abendmahlssaal seinen Jüngern die Füße gewaschen hat und sie dabei Anteil an ihm bekamen, so hat Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst als Zeichen der dienenden Liebe Jesu Gläubigen die Füße gewaschen.

In seiner Predigt griff der Bischof die Erfahrung Jugendlicher in Frankfurt auf, die bei der Gebetsinitiative Nightfever die eucharistische Anbetung für sich neu entdeckten. Nach dem Gebet gingen die Jugendlichen auf Passanten zu und luden sie ein, im Frankfurter Dom eine Kerze zu entzünden. Wer dieser Einladung folgte, der erblickte beim Eintreten die Monstranz als "die wirkliche Mitte der Kirche". "An keinem Tag des Jahres klingen die Wandlungsworte unmittelbarer als in dieser Stunde", so der Bischof. Deshalb begehe die Kirche am Gründonnerstag auch nicht "historische Rückschau", sondern "eine Vergegenwärtigung, die Wirklichkeit schafft". Nie sei die Kirche näher bei Christus als dort, wo sie sein Beispiel der Fußwaschung nachahme und seinen Auftrag zum Mahl aufnehme: "Tut dies zu meinem Gedächtnis!" Gott habe die Kirche in dieser Nähe zu Christus im Abendmahlsaal begründet. Als das größte "Hemmnis auf dem Weg zu einer ausstrahlenden Kirche" sah Tebartz-van Elst, dass die Kirche "von vielen nur von außen betrachtet und bewertet wird". Wer die Kirche von innen kennen lerne, der verschließe nicht den Blick vor den "Äußerlichkeiten der Kirche, die zu allen Zeiten der Umkehr bedürfen". Doch er erkenne sie als den Ort, "an den Gott sich gebunden hat" und der in allen menschlichen Grenzen "die Größe unseres Glaubens" offenbare. In den Sakramenten werde die Identität der Kirche deutlich, die immer eine "Identität mit Christus" sein müsse. Deshalb bleibe es die Aufgabe der Kirche, Christus in der Feier der Eucharistie "zu vergegenwärtigen, darzustellen und zu zeigen".

 

Am Gründonnerstag gedenken die Christen des letzten Abendmahls, das Jesus vor seiner Passion und seinem Sterben mit den Jüngern feierte.  Die Gläubigen empfangen die Eucharistie in beiderlei Gestalten, in Brot und Wein. Nach dem Schlussgebet werden die bereits geweihten Hostien in einer Prozession in eine Nebenkapelle verbracht. Der Altarschmuck wird entfernt; die Kirche ist nicht mehr mit Blumen geschmückt; das Kreuz über dem Altar ist verhangen. (pa)

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