29.07.2013
Am Arbeitsplatz gut beraten
LIMBURG - Von "A" - wie Arbeitszeugnis bis "Z" - wie Zeitarbeitsverhältnisse. Wer weiß an wen er sich in arbeits- und sozialrechtlichen Fragen von "A bis Z" wenden kann, darf sich glücklich schätzen. Nur Wenige wissen, welche Rechte Ihnen als Arbeitnehmer im Arbeitsalltag zustehen. Anders sieht es aus, wenn man Mitglied ist bei der KAB - der Katholischen Arbeitnehmer Bewegung. Hier erhält man kostenlos Hilfestellung. Ganz gleich welche Anliegen Mitglieder der KAB haben. Beraten werden sie rund um Themen wie Kündigung, Abfindung, Arbeitszeugnis, Urlaub oder Weihnachtsgeld. Und das auch im Bedarfsfall vor Arbeits- und Sozialgerichten, etwa dann, wenn Streitigkeiten eskalieren und Lösungen in weite Ferne rücken. Die KAB hilft Arbeitnehmern unter anderem dabei Verträge zu prüfen und innerbetriebliche Verständigungsprobleme zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern zu mindern. Außerdem setzt sich der Verband für mehr soziale Gerechtigkeit vor Ort ein, macht sich u.a. stark für einen arbeitsfreien Sonntag und organisiert Bildungs- und Familienreisen.
Historie
Seit 1903 ist der Verein der Arbeitnehmerschaft eine Stimme für eine humanere Gesellschaft. "Die KAB ist Kirche in der Arbeitswelt und Arbeiterschaft in der Kirche", sagt Paul Erbach, KAB Diözesansekretär im Bistum Limburg. Als Reaktion auf die neuen Herausforderungen der Arbeitswelt, gründete sich bereits 1860 in der Westerwaldgemeinde Elsoff der erste Katholische Arbeiterverein. Bis zum Ersten Weltkrieg folgten weitere Gründungen. Bischof Ketteler in Mainz, auch "Arbeiterbischof" genannt, förderte diese Entwicklung. Mit der Enzyklika "Rerum Novarum",1891, verhalf Papst Leo XIII. den Arbeitnehmern zum Durchbruch.
Die KAB versteht sich als Sprachrohr für Arbeitnehmer im Sozial- und Arbeitsrecht. Die Vertretung vor Sozial- und Arbeitsgerichten werde zunehmend wichtiger, erklärt Erbach, was mehr als 7.500 Fälle im Sozialrecht, und mehr als 3.500 Fälle im Arbeitsrecht bundesweit, beweisen.
Das Selbstverständnis der Bewegung ist auf eine gerechtere Gesellschaft ausgerichtet. Die meisten der 1900 Mitglieder in den 31 KAB Ortsvereinen der KAB Limburg engagieren sich zusätzlich zu Ihrer Verbandsarbeit in Pfarrgemeinden, kommunalen Gremien und Vereinen.
Beratung
Ein Netzwerk von KAB Beratungsstellen dient bundesweit der direkten Hilfestellung. So auch das Diözesanbüro in Limburg, mit Paul Erbach. Seine Haltung basiert auf der Überzeugung von Oswald von Nell-Breuning (1890-1991): "Der Mensch ist wichtiger als die Sache" und in diesem Sinne will er seine Arbeit verstanden wissen. Einmal monatlich zwischen 14 und 16 Uhr öffnet er seine Bürotür für eine offene Sprechstunde. Er unterstützt hilfesuchende Frauen und Männer; etwa beim Ausfüllen von Anträgen und Formularen. Die Beratungs- und Vertretungsleistungen sind für KAB Mitglieder im Mitgliedsbeitrag enthalten. Dieser variiert je nach Ortsverein. In Limburg beträgt der Beitrag für Ehepaare 4,20 Euro im Monat; für Einzelmitglieder beläuft sich die Gebühr auf 3,30 Euro.
Informationen bietet der KAB Diözesanverband Limburg e.V., Roßmarkt 12, 65549 Limburg. Tel.: 06431/295-567, E-Mail: kab@bistumlimburg.de. (SFi)