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25.11.2013

Angst schließt Türen. Glauben öffnet sie!

Festgottesdienst zum Abschluss des "Jahr des Glaubens"

LIMBURG - Mit einem Festgottesdienst ist am Christkönigssonntag, 24. November, im Hohen Dom das "Jahr des Glaubens" im Bistum Limburg beendet worden. Vielerorts hat das von Papst Benedikt XVI. initiierte Jahr Akzente gesetzt und mit dazu beigetragen, neu über den Glauben ins Gespräch zu kommen.

"Der Glaube ist etwas sehr persönliches und stiftet zugleich aber auch Gemeinschaft", sagte Weihbischof Dr. Thomas Löhr in seiner Predigt. Der Glaube wolle den Austausch und öffne die Tür zum Anderen. Der Glaube sei mehr als eine bloße Ansammlung von wahren Sätzen, die in einem Banksafe weggeschlossen werden könnten. Für Glaubende aber sei ihr ganzer Lebensweg ein Weg des Glaubens. Deshalb habe er auch Anteil an allen Höhen und Tiefen eines Lebens. "Der Glaube ist nicht unangefochten da, sondern kennt Fragen und Zweifel", so der Weihbischof. Jeder Gläubige kenne Glaube und Anfrage, Vertrauen und Zweifel. Deshalb werde es in jeder Gemeinde in Zukunft Gruppen brauchen, in denen sich die Glaubenden austauschen. Aus diesem Austausch lebe die Kirche. Alle seien zum Zeugnis für den Glauben berufen und durch Taufe und Firmung dazu befähigt.

Den barmherzigen und liebenden Gott bezeugen

Schon der Apostel Paulus habe in seinem Brief an die Römer bezeugt: "Wer mit dem Herzen glaubt und mit dem Mund bekennt, wird Gerechtigkeit und Heil erlangen". Dieser Satz könne auf die Welt ausgeweitet werden und es gehe nicht nur um Türen zwischen den Glaubenden. "Gerechtigkeit und Heil wird es in einer ungerechten, gewalttätigen und vielerorts heillos zerstrittenen Welt nur geben, wenn wir als Christen das, was wir mit dem Herzen glauben, den Menschen bezeugen und vorleben", so Löhr. Es gehe immer darum, den gnädigen, barmherzigen und liebenden Gott zu bezeugen. Dafür brauche es Mut, offene Türen und offene Herzen. "Angst schließt Türen. Glauben öffnet sie", sagte der Weihbischof.

Die Kirche im Bistum Limburg habe sich in den vergangenen Monaten des "Jahr des Glaubens" verändert. Anders jedoch als es ursprünglich geplant gewesen sei. "Wir sind als Kirche in einer fundamentalen Glaubwürdigkeitskrise. Das ist schon für die Institution Kirche schlimm genug. Viel schlimmer aber ist es für den Glauben selber und für die Menschen, die sich nach Hoffnung und Sinn sehnen, den sie in dieser Welt nicht finden, und womöglich, tragischer Weise auch nicht bei uns", so Löhr. Gerade jetzt brauche es eine Vertiefung des Glaubens im doppelten Sinn. Zum einen dürften die notwendigen pastoralen Aufbrüche der Kirche nicht bloß als strukturelle Notwendigkeiten missverstanden werden. Zum anderen müsse das Bistum neu zu seinem Auftrag finden und für die Welt, Zeichen und Werkzeug des Heils sein.

Der Glaube an Gott stehe immer über allem und sei das Fundament von allem und in allem. Hier stecke der Neuansatz für das Bistum. "In der Bereitschaft, sich auf Gott einzulassen, sich selber los zu lassen, den Glauben an den barmherzigen Gott zu vertiefen und zu bezeugen. So finden wir zur Einheit und zum Frieden, den wir brauchen", sagte Weihbischof Löhr. (StS)

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