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02.09.2013

Beerdigungskultur im Wandel

Christliche Beerdigung im Bestattungswald möglich

WIESBADEN. ? Die Einrichtung des neuen Bestattungswaldes in Wiesbaden ist für den katholischen Stadtdekan Wolfgang Rösch ein deutliches Zeichen für die Veränderungen in der Beerdigungskultur. Aus seiner Sicht gibt es aber keine grundsätzlichen Vorbehalte im Blick auf dieses neue Bestattungsmodell. Es komme darauf an, mit welchen Vorstellungen der gewählte Ort verbunden sei. „Wenn es hinein passt in den Glauben an die Auferstehung, kann man sich natürlich dort christlich beerdigen lassen“, sagt er. Im Mittelpunkt der katholischen Beerdigung stehe die Totenmesse. In diesem Zusammenhang freue er sich über die Entscheidung der Stadt Wiesbaden, den im Wald angelegten Andachtsplatz mit einem großen Holzkreuz zu gestalten. Hier könne auch vor Ort ein Wortgottesdienst gefeiert werden. 

„Uns ist es wichtig, dass an den Ruhebäumen der Name des Verstorbenen und christliche Symbole angebracht werden können“, sagt Bezirksreferent Stephan Arnold, der wie der Stadtdekan das herzliche Einvernehmen mit der Stadt in dieser Frage hervor hebt. Vom christlichen Glauben her betrachtet sei der Ort der Niederlegung der sterblichen Überreste zweitrangig, betont Rösch: „Da geht es mehr um die Angehörigen“. Mit Klugheit und Unterscheidung müsse nach dem richtigen Ort des Trauerns gesucht werden, nach der Möglichkeit, auch über den Tod hinaus verbunden zu bleiben. Das sei individuell sehr verschieden und Veränderungen unterworfen. Für die katholische Kirche heiße Bewahrung der Tradition nicht ein starres Festhalten an der Form: „Formen ändern sich, es kommt auf den Inhalt an, der weiter gegeben wird.“ (rei)

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